54
und Waſſerſchnecken, um deren Laich fie ſich zanken, fo wie auch mit rothen Wafferwürmchen; auch nach Fliegen ſchnappen fie. In ſandigen Becken giebt man ihnen Delküchen und Brot. Iſt der Boden ſchlammig, ſo bes dürfen ſie keiner Fütterung. Im Winter freſſen ſie gar nicht, Sie laich en im Maß, haben ein zähes Leben und werden leicht zahm. China ſoll das Vaterland diefer ſchönen Fiſche fein.
68. Der Hering.
Dieſer Fiſch, welcher nur im Meere leben kann, wird bis 25 Centi= meter lang. Sein Körper iſt von beiden Seiten plattgedrückt. Der Rücken iſt dunkel bläulichgrau, faſt ſchwarz, der Bauch dagegen ſilberweiß. An dem letzteren ſtehen die Schuppen ſaͤgeartig hervor. Der Kopf iſt ſchmal, faſt dreieckig Derſelbe trägt zwei große Augen und auch ein Paar Nafenlößcher. Von den Ohren ſieht man nichts. Seine Kiefern und ſogar feine Zunge ſind mit vielen Zähnchen beſetzt. Hinter dem Kopfe iſt auf jeder Seite ein Deckel, welchen der Fiſch im Waſſer fortwährend aufs und uſchließt. Unter dieſen Deckeln liegen rothe, zarte Fiſchblättchen mit vielen bern: die Kiemen. Jene Deckel heißen daher Kiemendeckel. Mit dem Munde ſchluckt der Fiſch Waſſer, diefes treibt er durch die Kiemenöffnung wieder hinaus, wodurch es in Berührung mit den Kiemen kommt. Das Blut, das in dieſen enthalten iſt, wird hierdurch wieder rein und friſch. Statt der Vorder und Hinterfüße hat der Hering zwei Bruſt⸗ und zwei Bauchfloſſen. Die Schwanzfloſſe dient als Steuer. Der Hering{ft mit runden, dünnen Sch uppen bedeckt, die dachziegelartig übereinander liegen. Man unterſcheidet bei den Heringen Rogener und Milchner. Sie kommen beſonders in der Nordſee in ungeheuren Zügen vor. Im Frühjahr, aber auch im Sommer und Herbſt, ziehen die Heringe in großen Schägren an die Küſten, um dort zu laichen. Voran ſchwimmt ein Rogener, hinter ihm befinden ſich zwei Möilchner, dann kommen vier Milchner und acht Rogener, und ſo wächſt der Zug in Länge und Breite. Dabei iſt aber immer noch Schicht auf Schicht bis in die Tiefe des Meeres hinab, ſo daß das Ganze einer lebendigen, ſchwimmenden Mauer gleicht. Der Menſch fängt die Heringe in weit ausgeſpannten Netzen. Sie werden friſch, aber bei weitem mehr eingeſalzen oder geräuchert gegeſſen. Der Heringsfang beſchäftigt viele. von Menſchen, unter ihnen auch Frauen und Kinder, welche die leichteren Arbeiten verrichten. Ganze Länder ſind durch dieſen Fiſch reich geworden; denn er iſt ein Handels artikel geworden, der in der ganzen Welt Abſatz findet. Daher iſt's auch a daß der mächtige, Kaiſer Kart F. auf dem Grabe des Mannes aus Dankbarkeit einen Hering verzehrte, der das Einpökeln dieſes ſonſt ſo weichlichen Fiſches erfunden hat. Daß die Zahl der Heringe nicht abnimmt, obwohl jährlich über 1000 Millionen gefangen werden ſſt ihrer großen Fruchtbarkeit zuzuſchreiben, denn ein Weibchen trägt wohl 60 000 Eier bei ſich.
87. Der Aal.
Unſer gemeiner Aal gehört zu den Fiſchen, welche die Gelehrten Kahlbäuche nennen, weil Ihnen die Bauchfloſſen fehlen, während die Bruſtfloffen vorhanden ſind. Seine Schuppen liegen in der ſchleimigen Haut
el
o a 9 n 1 fi d e l i ( r 4 t