Zweige feſt. Die Puppe iſt bald weißlich, bald gelblich. Nach 14 Tagen erſcheint ber Schmetterling. Der iſt unſchädlich; denn er ſucht nur
Blumen auf, aus denen er mit feinem Saugrüſſel den Saft herausholt.
Da kommen nun die Sperlinge, Rothſchwänzchen und wie die Vöglein alle heißen, und ſchnappen ihrer viele weg.
70. Die Honigbiene.
In einem Bienenſtocke befinden ſich drei Arten von Bienen; zuerſt die Arbeitsbienen, deren in großen Körben 18000 und mehr fein können. Dieſe find faſt das ganze Jahr hindurch mit Einſammeln von Honig und Wachs, mit Bauen von Waben, mit Pflege der Nachkommenſchaft, mit Reinigung des Stockes u. ſ. w. beſchäftfigt. Sie find kleiner, als die andern, haben an den Hinterfüßen einen kleinen Behälter, den ſogenannten Korb, in welchem fie den Blumenſtaub eintragen, und führen einen Stach el, deſſen ſie ſich zum Kampfe und Morde unter einander, ſo wie zum Angriff und zur Vertheidigung gegen Feinde bedienen. Der Stich deſſelben iſt darum fo ſchmerzhaft und verurſacht eine Geſchwulſt, weil durch ihn ein ganz klein wenig Gift, das dieſe Bienen bei ſich tragen, in die Wunde gebracht wird. Die zweite Art von Bienen find die Männchen oder Drohnen, von denen man etwa 1060 in einem jährigen Korbe zählt. Sie find merklich größer, als die Arbeiter, haben einen dicken Kopf, einen ſchwärzlichen, haarigen Körper und keinen Stachel. Sie arbeiten nicht, und ſind zu Nichts nütze, als zur Vermehrung des Geſchlechts. Darum werden fie auch alle nach drei oder dier Monaten durch die Stiche der Arbeiter getödtet. Von der dritten Art befindet ſich in jedem Korbe nur eine einzige Biene; man nennt ſie die Königin, weil ſie in dieſem Stagte zu herrſchen ſcheint und der Segen»
ſtand ber allgemeinen Verehrung iſt. Sie iſt jedoch nichts anderes, als eine Mutter, die in 20 Tagen mehr denn 10,000 Eier legt. Sie iſt dünner als die Drohnen und gleicht an Geſtalt den Arbeitern; aber ihr Hinterleib iſt viel länger und wird von den Flügeln nur zur Hälfte bedeckt. Sie wird überall von den Drohnen begleitet und von den andern geliebt, verſorgt und bewacht. Die Arbeitsbienen tragen Blumenſtaub, Honig und Wachs in den Korb. Wenn ſich die Biene in einer Blume herumtummelt, ſo bleibt zwiſchen den Haaren, mit welchen faſt ihr ganzer Leib bedeckt iſt, der Blüthenſtaub hängen, ſo daß ſie dadurch beinahe unkenntlich wird. Sie bürſtet ihn dann mit ihren vorderen und mittleren Füßen rückwärts in die an den Hinterfüßen befindlichen Körbchen in der Form von dicken, länglichen Ballen, welche man Höschen nennt, und welche bisweilen ſo groß wie ein Pfefferkorn werben. Bieſer Blüthenſtaub, den die Arbeiter ſo in den Korb bringen, dient hauptſächlich zur Nahrung der Jungen. Den Honig aber, der ihre Hauptnahrung iſt, ſammeln ſie aus den Honigdrüſen oder Honigbehältern Fer Blumen, indem fie ihn mit dem Rüßſel einſchlürfen, verſchlucken und im Magen nach Haufe tragen, in welchem Falle ſie, Höschen ankommen.
Im Korbe läßt eine Biene einen bis zwei Tropfen Honig aus dem Munde in die Zelle fallen, dann kommt eine andere und thut das Gleiche, und ſo gebt es fort, bis die Zelle voll iſt. Das Wachs aber, das ſie zum Bauen er Waben brauchen, bereiten fie aus dem Honig, den ſie eingeſogen und heimgetragen haben. Wenn eine Wachsarbeiterin in den Korb gekommen
iſt, bleibt fie lange ſtille figen, wie Jemand, der vom Eſſen müde iſt. In
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