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Bilder aus der Naturgeschichte / herausgegeben von einem Vereine von Lehrern
Entstehung
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59
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ihrem Körper geht indeſſen eine Verarbeitung und Scheidung der Stoffe vor, die ſie zu, genommen hat; nach einiger Zeit ſchwitzt ſte zwiſchen den Ringen ihres Unterbauches eine Flüfſigkeik aus, die daran kleben bleibt und fich bald in eben ſo vielen dünnen, weißen Gürteln zeigt. Die Biene löſt endlich dieſe halbkreisartigen Theile von ihrem Körper ab, bringt ſie zu wiederholten Malen zwiſchen ihre Kinnbacken, knetet ſie mehrmals und legt fie auf den Platz nieder, wo die Honigwab en gebaut werden müſſen. Dies iſt das echte Wachs, das in ihrem eigenen Körper gekocht iſt und aus be­ſonderen Drüſen an dem Unterbauche zum Vorſchein kommt. Die Zellen find ſechseckig; jede derſelben fügt ſich an ſechs andere, und ſo geht kein

latz, der ſo groß wäre als ein Stecknadelknopf, verloren. Von dieſen Zellen ind in jedem Korbe einige Tauſende. Jede mit Vorrath gefüllte. wird durch einen Deckel von Wachs verſchloſſen; nur diejenigen, welche die Nahrung für die zu Hauſe bleibenden Bienen enthalten, bleiben offen; andere Zellen dienen zum Neſte und zur Wiege für die Jungen.

71. Das Schwärmen der Bienen.

Wenn ſich das Bienenvölkchen zu ſehr vermehrt und die junge Brut nicht mehr Raum hat in dem überfüllten Stocke, ſo iſt eine Auswande: rung nöthig. Dieſe wird das Schwärmen der Bienen gengnnt und geſchieht

ewöhnlich im Juni unter der Anführung eines jungen Weiters oder der kee, nge. Vor dem Schwärmen zeigt ſich an dem Flugloche ein immer dichter und größer werdender Schwarm von Drohnen, deſſen Summen mehr als fonſt gehört wird und zwar in den ſpäteren Morgenſtunden, da ſie ſich außerdem in den Morgenſtunden nicht ſehen laſſen. Jetzt muß man ſie enau beobachten, denn nun gilt es, den Schwarm geſchickt aufzufangen.

azu gehört, daß man ihn nöthige, ſich irgendwo anzuſetzen, oder durch Handſpritzen ihm den Weg zu verſperren, damit er ſich nicht zerſtreue. Wenn dann, gleich einem langen Barte oder Kegel, die Schwärmenden ſich irgendwo anhängen, ſo kann man ſie leicht in einem Bienenkorbe, Siebe oder Sacke auffangen, und nicht leicht geſchieht es, daß ſie wieder davon gehen, wenn ſie ſich einmal niedergelaſſen haben. Um fie ſicherer zu halten, werden die neuen Stöcke mit Thymian und Meliſſe tüchtig ausgerteben. Wenn der Weiſer mit eingefangen{ft und der Korb den Bienen gefällt, ſo flettern ſie gleich oben ins Gewölbe und machen oft binnen zwei Tagen eine Wabe, 10 Ctm. breit und über 30 Ctm. lang, und in 9 Tagen iſt ſchon der halbe Korb voll Waben; denn fie arbeiten in den erſten Tagen mehr, als im ganzen übrigen Jahre.

z2. Der Ameiſenlöwe.

Der Ameiſenlöwe iſt die Larve eines geflügelten Inſekts, das mit der Waſſerjungfer große Aehnlichkeit hat. An dem Kopfe, der beinahe nicht von dem Körper zu unterſcheiden iſt, ſtehen platte Kinnbacken, welche ſich wie Hörner ausſtrecken laſſen und ſehr dehnbar ſind, und an jeder Seite deſſelben ſechs Augen. Er nährt ſich von kleinen Inſecten, namentlich Aineifen, Bienen, Fliegen, und führt ein gar merkwürdiges Leben. Um den Raub zu fangen, gräbt er ſich im trockenen, feinen Sand ein trichterförmiges, 3 bis 6 Cim' weites und 2 bis 3 Ctm. tiefes Loch, die ſogenannte Fall­