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gru be, verbirgt ſich im Grunde deſſelben und lauert auf die zufällig herbeikommenden Infecten. Den ganzen Körper hält er unter Sand verborgen bis an den Kopf und die ſpitzigen Fänge. Läuft nun eine Ameiſe, oder eine Fliege oder Raupe, oder ein anderes kleines Inſect in jene Grube und denkt nichts Arges, fo rutſchen fie an der Wand des loſen Sandes der Grube hinunter, fallen dem Ameiſenlöwen zwiſchen die ausgeſtreckten Freßzangen, werden von dieſem gepackt, rein ausgeſogen und dann hinausgeworfen. Will die Ameife die Wand hinaufſpringen und entfliehen, ſo wirft er mit ſeinem ſchaufelförmigem Kopfe eine Ladung Sand über die andere in die Höhe, ſo daß diefer wie ein Regen auf die Ameiſe herabfällt und fie auf ihrem beweglichen Boden heruntertreibt.
73. Der Maikäfer.
Der Maikäfer gehört in die Klaſſe der In ſecten und da wieder in die
Ordnung der Käfer. Er hat daher kein Knochenge rüſt und kein
rothes Blut. Seine Theile heißen der Kopf, die Bruſt, der Hinterleib, die Beine, die Flügel. Am Kopfe befinden ſich zwei Fühlhörner, welche an der Spitze 5 oder 7 Blättchen tragen, und ſo einem Fächer gleichen. Darum ſſt der Maikäfer ein blatthörniger Käfer. Außer den Fühlern ſind am Kopfe noch zwei facettirte Augen und die Fre ßwerkz euge. Kopf und Bruſt find braun, der Halsſchild bei manchen auch ſchwarz oder röthlich und langbehaart. Der Hinterleib iſt ſchwarz und am Rande mit zwölf weißen und dreieckigen Flecken verſehen. Derſelbe läuft am Ende in eine harte Spitze aus. An der Bruſt befinden ſich die ſechs Beine. Der Rücken trägt vier Flügel, die aber ungleichartig ſind; denn die beiden vorderen find hornig und bedecken die hinteren, welche häutig ſind. Die Vorderflügel heißen deshalb auch Flügeldecken. Dieſelben haben vier bis fünf Längsrippen. Die Maikäfer machen eine Verwandlung durch; denn aus dem Ei welche vom Weibchen in die Erde gelegt wurde, entfteht eine Larve, welche als Engerling oder Glime bekannt iſt. Dieſelbe beſitzt, obgleich ſie ſelber ſehr weich iſt, ein ſtarkes Gebiß, mit welchem ſie den Wurzeln der Kulturpflanzen ſehr ſchädlich wird. Ihre Entwicklung zum Käfer dauert vier Jahre, weshalb im allgemeinen nur alle vier Jahre ein ſogenanntes Maikäferjahr eintritt, Die Löcher, aus welchen das voll, kommene Infect hervorkroch, kann man bei einiger Aufmerkſamkeit ſelbſt auf Wegen 20. entdecken. Der Käfer ernährt ſich von den jungen Blättern der Bäume und verurſacht ihnen dadurch großen Schaden. Diejem Umſtande hat der Maikäfer es zu danken, daß er zu den Laubkäfern gerechnet wird, wozu auch die Roſenkäfer, die Hirſch- und Junikäfer gehören. Den Tag über ſitzt der Maikäfer ſtill an den Bäumen Und kann dann leicht herahgeſchüttelt und geſammelt werden; des Abends aber fliegt er mit lautem Gefumm umher. Er dient vielen Vögeln als leckere Speiſe, Seines Schadens wegen kann er zur gandplage werden und wird dann nicht ohne Koſten vers folgt. Doch ſoll er getödtet einen vortrefflichen Dünger geben.
14. Der Todtengräber.
Der Todtengräber iſt ein Käferchen, noch kleiner als ein Maikäfer; er hat das Geſchäft erhalten, die kleinen Thiere zu begraben. Man hat