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Bilder aus der Naturgeschichte / herausgegeben von einem Vereine von Lehrern
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weichſten, die bei uns vorkommen. Darum werden ſie am meiſten benutzt, wenn man Betten ſtopfen will. Die Schwungfedern der Gans benutzte man früher als Schreibfedern; jetzt find fie meſſt von der Stahlfeder ver­drängt worden. Die Gänſeeier find zwar ſehr groß, fie ſchmecken aber etwas ſtreng und werden deshalb ſeltner gegeſſen. Das Fleiſch der Gans ſchmeckt aber prächtig. Deshalb wird aber auch alles gethan, das Gänſe­fleiſch fett und wohlſchmeckend zu macheu. Man mäſtet die Gänſe und giebt ihnen nur ſolche Nahrung, die den Geſchmack des Fleiſches nicht vers dirbt. Sie dürfen daher vor ihrem Lebensende keine Fiſche bekommen. Gänſebraten iſt eine beliebte Feſtſpeiſe. Gänſeſchmalz und Gänſelebern ſchmecken auch nicht ſchlecht.

54. Fang der Eiderente.

Auf den rauhen, zackigen, mitten aus dem Meere ſich erhebenden Felſen um Island und Faröer niſtet ein Vogel, deſſen Kleid der Nordländer ſehr hoch ſchätzt; dies iſt die Eidergans oder Eiderente. Das Thier iſt größer als unſere gewöhnliche Ente, hat einen ziemlich plumpen Leib, dicken Kopf, halb walzenförmigen Schnabel, iſt weiß, unten grauſchwarz und hat unter den Flügeln an der Bruſt überaus zarte, weichwollige Daunen, wovon ein halbes Pfund ein ganzes Deckbett ausfüllt, und wegen deren ſie hauptſächlich geſucht werden. Zur Zeit, da die Thiere Eier legen wollen, ſuchen ſie ſich an den Abgründen und ſchroffen Seiten der Felſen Höhlungen auf, in denen ſie ihr Neſt bereiten können; dieſes füllen ſie unten mit Moos, dann aber mit Federn aus, die ſie ſich von der Bruſt ausrupfen. In dieſem weichen, warmen Neſte, in welchem das Weibchen oft ganz vergraben iſt, da das Männchen daſſelbe immer von neuem mit den. Daunen bedeckt, brüten fie ihre Eier aus. Um die Daunen und die Eier zu rauben, begeben ſich die Jäger in einem ſchwankenden Kahne, mit Leitern und Stangen und mit ſtarken Stricken von Seehundsleder geflochten, in das Felſenlabyrint, welches von allen Seiten, beſonders im Norden, die Inſel umgiebt. Dort ſucht einer der Jäger mit Hülfe eines Steigeiſens die Höhe eines Felſens zu er­klimmen; iſt ihm dies gelungen, fo behält er das eine Ende eines langen Strickes in der Hand, während die andern Jäger zum nächſten Felſen fahren und hier ein zweiter den Gipfel zu erreichen ſucht; das Seil verbindet dieſe beiden Felſen, indem es um eine zackige Klippe, oder einen in irgend eine Spalte getriebenen Pflock geſchlungen wird. Nun bringt man auf dieſes Seil, welches möglichſt ſtark angeſpannt iſt, eine Rolle, durch welche ein Seil doppelt durchgezogen iſt, ſo daß in der Mitte ein Korb hangen kann, während die beiden andern Enden dieſes Seiles in den Händen der beiden Jäger auf den Felſen ruhn. Iſt dies geſchehn, ſo laſſen die Jäger den Korb nieder zur See, und nun ſteigt ein dritter Mann in denſelben und wird von ihnen em­. bis er durch ein Zeichen zu erkennen giebt, daß er ein Neſt ge­unden. Behutſam nimmt er die Eiderente heraus und läßt ſie auffliegen, ſieht, ob die Eier ihres Neſtes ſchon bebrütet find, in welchem Falle er nur die Federn nimmt. Sind die Eier jedoch genießbar, ſo fügt er ſie zu ſeiner Beute und geht dann weiter. Die Eidervögel paaren ſich mun wieder, füllen das Neſt abermals mit Federn; der böſe Menſch holt ihnen aber auch dieſen Schatz, und läßt ſie erſt gegen die Mitte des Sommers, wenn ſie zum dritten Male gelegt und nur nöch eben Zeit haben zu brüten, in Ruhe, um die