Aus dem Vorwort zur 1. Auflage
„Arbeitszeit im Wandel“ ist nicht nur Arbeitszeitverkürzung. Dies wird in den aktuellen tarifpolitischen Auseinandersetzungen häufig übersehen, bei denen tatsächliche oder vermeintliche Entlastungseffekte von Arbeitszeitverkürzungen auf den Arbeitsmarkt im Vordergrund der Betrachtung stehen.
„Arbeitszeit im Wandel“ bedeutet auch, daß sowohl Arbeit als auch Arbeitszeit anders organisiert werden können als früher. Und dies in einer Weise, die sowohl den Interessen der Unternehmen als auch denen ihrer Mitarbeiter gerecht wird. Voraussetzung ist nur, daß man nicht alles„über einen Kamm scheren“ wird, sondern zunächst immer nüchtern prüft, welche Anwendungsvoraussetzungen und-möglichkeiten vorhanden sind. Diese Betrachtungsweise erfordert eine vorurteilslose Prüfung von allen Seiten. Nur so ist es z.B. möglich, daß kollektive Regelungen flexibler gehandhabt werden können und das übliche„Kopfzahldenken“ anderen Berechnungsmethoden weicht.
In diesem Sinne ist dieses Buch für alle diejenigen gedacht, die sich mit Fragen der Arbeitszeitgestaltung auseinandersetzen. Dabei will es Gestaltungshinweise geben, die praktisch umsetzbar sind. Eine umfassende Lösung der aktuellen Arbeitsmarktprobleme kann es jedoch nicht versprechen; hierzu sind die auch mittelfristig noch andauernden Beschäftigungsungleichgewichte zu ausgeprägt. Trotzdem ist es erforderlich, neue Arbeitszeitstrukturen zu erproben, um den veränderten wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen der 80er Jahre besser gerecht zu werden.
Hamburg, Frühjahr 1984 Helmut Glaubrecht Dieter Wagner Ernst Zander