Druckschrift 
Arbeitszeit im Wandel : Möglichkeiten und Formen der Arbeitszeitgestaltung / von Helmut Glaubrecht; Dieter Wagner; Ernst Zander
Seite
74
Einzelbild herunterladen

| | { | | { {

74 Arbeitszeitdauer und Arbeitszeitverkürzung im internationalen Vergleich

% BR Deutschland 39 5 39

41,5

Niederlande

Österreich

RE

COACH

Abb. 23: Intern. Vergleich der tariflichen Jahressollarbeitszeit von Industriearbeitern Quelle: Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände, Stand 1. Nov. 1986

Während in Deutschland insbesondere wegen der noch geltenden mantel­tarifvertraglichen Regelungen in den größten Wirtschaftsbranchen, z.B. Metall, Druck und Papier, die 38,5-Stunden-Woche als Normalfall gilt und mit durchschnittlich 39 Stunden im internationalen Vergleich eine mittlere Position vorliegt, nimmt unser Land hinsichtlich des Jahresur­laubs den zweiten Platz und bezüglich der Feiertage eine Spitzenposition ein. Der mittlerweile fast in allen Branchen geltende Jahresurlaub von 30 Tagen deckt sich wie bereits erwähnt auch mit den Präferenzen der Arbeitnehmer, die zumindest bis dato den längeren Jahresurlaub der kür­zeren Wochenarbeitszeit vorziehen. Allerdings stehen die 40-Stunden-Wo­che und der 30-Tage-Urlaub als offizielle Soll-Arbeitszeit oftnur auf dem Papier. In verschiedenen Branchen gibt es bereits tarifvertragliche Rege­lungen für bestimmte Arbeitnehmergruppen(z. B. Schichtarbeiter, ältere Arbeitnehmer), die auf die 36-, wenn nicht sogar 20-Stunden-Woche oder den 50-Tage-Urlaub hinauslaufen.

b) Fehlzeiten als charakteristisches Beispiel für die Verkürzung der Arbeitszeit

Insbesondere durch die Einrechnung der betrieblichen Fehlzeiten ergibt sich eine deutliche Unterschreitung der Soll-Arbeitszeiten. Dabei handelt