Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
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mer noch borhanden, von welchen allen in den Geſchichten des H. Bluhts in 1X. Th. III. K. IV. 5. mit mehren umſtaͤnden wird ges dacht werden.

Von den jetzigen Altarbildern aber iſt nur hinzuzuſetzen, daß ſolche die H. Jungfr. Ma­ria mit dem Chriſtkinde und auf ieder ſeite ſechs Apoſteln, und weiter oben noch eine gekroͤnete frauensperſon ſamt einigen manns­bildern vorſtellen. Von der Kanzel aher, daß der ſtuhl mit gewundenen ſeulen und al­lerhand verguldten hlumenwerk gezieret, auch auf eine gewundene ſeule geſtellet, oben auf der deke aber Chriſti triumph hild vor­geſtellet wird. Vor dem altar iſt auch das Adeliche Begraͤbnuͤs der von Saldern, bei­der linien, derer Plattenburgiſchen und Wilsnakiſchen, wiewohl die leichen, ehe ſie dahin gebracht werden, eine zeitlang in der Bluhtkammer ſtehen, wie denn noch ietzo, da dieſes geſchrieben wird, Hrn. Hanß Adams von Saldern, ſamt ſeiner Gemah­lin und Kinder leichen ſich darin befinden,

In der Kirche ſein ehedem z orgeln geweſen: es wird aber nur noch eine geſpielet. IV. Es ſcheinet auch, daß die anlage dieſer Kirche zugleich auf einem hohen thurm gerich­tet geweſen, der aber nicht zu ſtande gekom­men, und ſonſt nur ein unanſehnliches thuͤrm­lein darauf mit ſchwarzen ſchindeln gedelket. (Es iſt aber ſolches abgenommen, und 1732 ein neuer anſehnlicher thurm aufgeſetzet, bei der gelegenheit auch die Kirche mit neuen fenſtern berſehen, 1733. 27 Okt aber eine neue glolke in den thurm gebracht worden.) Jedoch muͤſſen vor dieſem ſchoͤne glolken das bei geweſen ſein, welche nachmahls zu Chur­fuͤrſt Joachim Il. zeiten nach Berlin in den Dom gebracht worden: maſſen gedachter Churfuͤrſt ruͤhmet, daß fie uns auf Unſer gnaͤdigſtes Begehren vor Zweien Jahren Ihre groͤſte und eine herrliche ſchoͤne Glol­ke anher in unſer Stiftkirche haben fol­gen laſſen, auch daher das ganze Staͤt­ſein und alle Einwohner hinwieder aus

naden privilegiret und befreyet, daß ie nun hinführo weder von uns noch un­ſern Erben oder nachkommen zu keiner zeit mit hohen Schoſſen oder Unpflich­ten, den ſie ietzo aus ihren Landgaben ſollen heleget noch beſchweret werden.. 15

Sonſten hat auch or dieſem vor dem tho­re nach der Hlattenburg noch eine kleine Kir­che oder Kapelle zu S. Magdalenen ge­ſtanden, welche aber jetzo ganz abgebrochen

Fünfter Theil, I. Buch. VIII. Kap. 1 Von Vitznat.

ö 312 gebauet worden S. Magdalenen

und andere hauͤſer dahin der ort aber wird annoch Kirchhof geheiſſen.

V. Von den alten Geiſtlichen dieſes

man nur einen grabſtein.. waͤrts dem ſuͤdlichen eingange der Kirchen wahrgenommen: Anno DniMCCCCXIv ipſo Die Omnium ſanctorum obiit M. Smet vicarius huius Eccleſie, cuius anima re: quieſcat in pace.; Unter den Predigern und Paſtoren ehan= geliſcher religion iſt der erſte geweſen Johann Ellefeld von Prizwalk buͤrtig, welchen der Raht zu Wilsnak anher erfodert, daß er allein des predigtſtuhls daſelbſt warten, und mit den Kirchengebrauͤchen nichts zuſchaffen haben ſollte, der auch nachmahls A. 1552 das daſelbige H. Bluht zerſtöhret und daruber in gefangnuͤs gerahten, endlich aber doch auf Churfuͤrſtlichen befehl derſelben entſchlagen worden, iedoch zuſagen muͤſſen, ſich des predigens und gottesdienſtes in der Kirche zu Wilsnak zuenthalten, und ſich an ans dere oͤrter auſſer der Mark Brandenburg zu begeben, wie hiervon der laͤnge nach in Lu­deci hiſtorie des H. Bluhts in dem folgenden IIX. Th. Ill. K. wird zu leſen ſein. Wel­che die naͤhſtfolgende geweſen, dabon hat ſich noch zur zeit keine andere nachricht finden wollen, als nur vom Thomas Bremer, der das Concordienbuch unterſchrieben, (folgende grabſchrift: Anno 1586 den 14 Feb. iſt der ehrwuͤrdiger und wohlgelahrter ehr Thomas Bremer ſeines alters z6 ſelichlichen in Gott entſchlaffen, do er diſer ſcholen und Kirchen in die 31 jahr trewlichen borgeſtan ­den. Gott verleihe ihm und uns allen eine froͤh­liche auferſtehung durch Chriſtum. Amen.] Weilen er im Concordienbuch zum erſten in der Wilsnaliſchen laſpection ſtehet, ſo iſt vermuhtlich, daß er zu der zeit Paſtor und lnſpector geweſen. Hernach 1590 iſt M. Michel Hollinus berufen worden, ſo 1618 geſtorben. Ferner George Wolf, heru­fen 1618, geſtorben 1644. M. Milius» berufen 1645 und 1657 bon dar nach Braun­ſchweig ſich begeben. Wulkovins,

berufen 1657, geſtorben 1675. Winkler, berufen 1676 und 1690 nach Ratenow gezogen. Chriſtoph Friedrich Seldius, angetreten 1691 und bald 1692 zum Inſpectorat nach Perlberg berufen. S. Perlberg. Geſch. in vorhergeh. II. K. IV.§.ſ. 39.... Brehmer, berufen 1695 geſtorhen 1697. 1M David Buſſe, n