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Bd. 1 (1751)
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313
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313 Fimfter Theil, Il. Buch. VIII. Kap. 1. Von Wilsnak. 314

bor Prediger zu Legde, und von dar anher (berufen 1698, geſtorben 1710. An def ſen ſtelle folgte in eben dem jahr Joh. Wach­tel, der zuvor bis ins 12 jahr Prediger in Quitzow geweſen, hier 1710. 6 Dec einge­wieſen worden und 1719 verſtorben. Fer­ner Joachim Chriſtoph Levin, der aber 1735 Probſt in Ruͤgenwalde und Paſtor zu Alten Bukkow geworden. Ihm folgte Hr. Otto Joachim Anhalt, ein ſohn des ehe­mahligen geſchikten Medici dieſes namens in Ruppin. Er iſt vorher 5 jahr bei S. K. Hoh. des Prinzen von Preuſſen regiment reiterei Feldprediger geweſen, und an des vorigen ſtelle von Sr. Koͤnigl. Majeſtaͤt berufen wor­den, und ſtehet dieſem beruf unter Goͤttli­chen ſegen noch vor. Wie derſelbe ein be­ſonderer Liebhaber der alterthuͤmer und na­turalien iſt: alſo iſt deſſen auch oben im Ill. Th. lll. K. LI. S. ſ. 946. 947 gedacht.) Unter den Diaconis iſt vermuhtlich einer von den erſten, welcher naͤhſt Tomas Bre­mer in dem Concordienbuch ſtehet, Jakob Vilitz. Die leztere, ſo biel man nach­richt bekommen, ſein geweſen Johann Glim­me, Adam Gerendorff, berufen 1676, (geſtorhen 1711. Ihm iſt gefolget Chriſti­an Bremer, der ſchon 1712. 24 Jan. ein: gewieſen worden und 1720 berſtorhen, und iſt an deſſen ſtelle der damahlige Rector Jo­achim Jerem. Bok berufen, der 1738 mit tode abgegangen, an ſelne ſtelle aber Herr Joh. Jakob Lemnitzer berufen worden.)

VI. Dem weltlichen zuſtand dieſes orts nach hat Wilsnak anfangs zu der Platten­burg gehoͤret, nicht nur bei waͤhrender biſchoͤf­lichen regierung, ſondern auch nachdem die Plattenburg dem Herrn.... bon Saldern geſchenket worden. Als aber die gebruͤdere von Saldern theilung gehalten, fo iſt dieſes Wilsnak nebſt den doͤrfern Legde und Groſſen und Kleinen Luͤbde u. einem bor­werk Ovelgönne Hr. Jakob von Saldern zu gefallen, deſſen Enkel Hr. Friedrich Au­guſt von Saldern 1711, Beſitzer iſt. Der Ritterſitz wird der Wudenhof geheiſſen. Die unter Obrigkeit beſtehet ietzo aus drei perſo­nen zwei Burgemeiſtern und einem Rahtman­ne, ſo zugleich Secretarius iſt, wiewohl ih­rer bor dem biere bis 6 geweſen, und fein die namen der 1711 regierenden Buͤrgermeiſtern Herrn Chriſtian Paarmann und Joachim Wilſchnak. Rahtmann und Secretarius Herr Daniel Ratich, die Gerichte fuͤhret der Hr. von Saldern zu Wilsnak durch ei­

nen Richter, welcher die vorkommende ſa­chen nebſt den Rahtsperſonen entſcheidet und darin die erſte ſtimme hat. Was aber hier­rin nicht kann abgethan werden, ſol­ches wird an das Obergerichte der Hrn. von Saldern gebracht, welches durch einen Ober­richter gefuͤhret wird. Die Buͤrgerſchaft beſtehet aus allerhand handwerkern, worun­ter die tuchmacher die meiſte ſein, wiewohl von wenigem vermögen, und muͤſſen wieſe­wachs und gartenbau hierbei das beſte thun.

VII. Unter den ſonderbahren Geſchich­ten dieſes orts, auſſer dem was ſich mit den Walfahrten allhier begeben, iſt inſonderheit, daß Koͤnig Chriſtoph zu Danemark A. 1443 allhier eine zuſammenkunft unterſchiedener Fuͤrſten angeſezt, und zwar unter dem ſchein einer walfahrt zu dem H. Bluhte, wie er dann zu dem ende eine pilgrimskleidung angeleget, in der that aber, um einen ſchlus wieder die Hanſee Staͤte und ſonderlich wies der die Stat Luͤbek zufaſſen, und ſein dazu Churfuͤrſt Friedrich der Il. Herzog Henrich zu Meklenburg, die Herzoge Otto, Wil­helm und Henrich zu Braunſchweig eingela­den worden; Herzog Adolph zu Holſtein aber, ob er wohl nicht weniger freundlich eingela­den geweſen, hat aus liebe zum frieden nicht erſcheinen wollen, wodurch die Sache ruͤl. gaͤngig worden, wie deſſen Angelus gedenkt, L. Ill. ſ. 217 und der Daͤniſche Hiſtoricus Pontanus mit mehrem erzehlet. Hiſtor. Dan. L. X. ſ. 624. KReferri ad eundem hunc Annum Conventus ſimiliter ille de­bet, qui Autore Chriſlophoro Rege, Hilſend­ci, quod ditisnis Brandenbutgice Oppidum ef, erat indictus, de quo non unam omnium eſſe ſententiam, vidéo. Crantæzius ut& aliĩ plerique in id ab eo indictum putant, ut Urbibus Hanſeaticis quae Daniae Regno multa ſaepenumero detrimenta intulerant, fraenum quaſi injiceret, ideoque ut prius Conſilio quam Armis ageret, convocari eodem feciſſe Fredericum Marchionem Brandenburgicum, Henricum Ducem Megapolenſem, Othonem Guilielmum & Henricum Brunſvicenſes aliosque Vi­ros Principes. Et ipſum Chriſtophorum habitu Leligionis ergo peregrinanti cum Cquitibus Octingentis eodem perveclum, ſolumque ahfuiſſe licet amiciſſime invi­tatum Adolphum Slesvicenſinn Ducem pacis quam Belli ſtudioſiorem. Er ſetzet auch hinzu, der König hätte eine anſehnli­che flotte zuſammen gebracht, und die Luͤ­

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