FAHRERN
317 Fünfter Theil, IL Buch. Vlll. Kap.. Von Wilna 318
Erſcheuſt den Führer alſo bald: Die Landsknecht drauf mit gautzer gewalt Auf den Juncker eindrungen hart, Daß Er vom Pferd geriſſen ward. Und jaͤmmerlich ohn alles erbarmen, Ob er ſchon that flehen und Karmen, Er gar toͤdtlich ward verwund Daß Sechtzig— man an Ihm
und;
Und als Er lag im Koht und Schlam
Die Knecht zum Theil auch warn dabon. Des Führers Weib ſchaut ohngefehr
Daß Er ſein Haupt noch richt empor, Alsbald ſie zu Ihm einlauft,
Mit ihren Schuen Ihn trit und rauft, Endlich die Kehl ihm ſchneidet ab
Ja das vom Weib war viel zu grob,
Die Augen Ihm auch ausſtechen thut,
Alſo muſt bleib'n das Adelich Bluht Zwar erbaͤrmlich: die Seel bei Gott
Obn Zweifel ewig Ruhe hat, Der Leib zu Ruhſtaͤt anher bracht
Hat ſein Ruh bis an juͤngſten Tag. Der Knecht ſeinen Juncker zuraͤchen
Thaͤt ſich unter die Knechte ſtechen, Verwund einen, muſt aber doch,
Ins Schultzen Hof kriechen zu Loch, Dahin er floh fuͤr ihren Haͤnden.
Der von Rehtſtorf der that ſich wenden Bald aus dem Dorf, aber bekam
Auch ſo viel Stich, daß Er da nahm Ein klaͤglich End; Gott wol uns geben
Samt Ihm das Ewige Leben. Der Thaͤter Sieben bekommen han
Dafür auch ihren verdienten Lohn Welchen die Köpfe abgehauen,
Die man auf Stecken thut ſchauen Von der Heerſtraſſen nicht ſehr weit
Daß ander dadurch werden abgeſcheuͤt; Ihr zween zur Staup man geſchlagen hat,
Zwantzig des Lands verwieſen that; Diß Geſchicht man drum wolt beſchreiben
Daß fie ſollt im Gedaͤchtnuͤs bleiben. Der lieb Gott wolle uns allzumahl
Bewahrn fuͤr einen ſolchen Fall Wenn wier Ihm uns taͤglich befehlen
So ſeyn wier behuͤt an Leib und Seelen Das gib uns Herr durch deinen Nahmen
Wers mit begehrt, der ſpreche Amen.
Anno Domini 1595,
¶ Von einem hier in Legde gebohrnen kalbe mit 2 koͤpfen S. III. Th. lil.&. ſ. So.
Von einer bei Ruͤſtaͤt angetroffenen lerche S. eben da WlX. 5. ſ 805.
Groß Leppin hat bei dem Schwediſchen einfall 1675 auch müſſen herhalten: dann hier hat die armee ihr lager gehabt. In der Kirche daſelbſt ſein 2 leichſteine befindlich, auf deren einem eine mannsperſon, auf dem andern eine frauensperſon in lebens— groͤſſe gehauen ſein. Auf ienem ſtehet: Anno 1571 den 2 Jul. iſt der Edle Geſtrenge und Ehrenveſte Jacob von Galdern, SiegHrieds S. 8. zu Salder und Nienburg Erbſeß gebohren den 2. Xbr. 1602 in Chriſto ſelig entſchlatfen und den 12 Jan. 1603 alhier begraben. Gott verleihe ihm eine ih autferſtehung zum ewigen Le
n.
Von dem Bluhtigen Eiſe, ſo man 1672 auf des Schulzen zu Goͤrike, filia von Sallenthien, hofe, auch daſelbſt gefundenen gleichermaſſen gefaͤrbeten eichblaͤttern, iſt in dem III. Th. J. K. XX. S5. ſ. 529 2c. und XXIII. S. ſ. 618. nachzuſehen, da ſolcher bluhtgeſchichte gedacht worden.
Von dem Geſundbrunnen, ſo auf dem Pfarrhofe zu Wellen entſtanden, gleichfals in dem IL. Th. IL K. XIII. 5. ſ. 604.
Eine beſonders und auſſerordentlich groſſe pimpinellen wurzel, ſo dieſer gegend hervor gekommen, hat wegen ihres beſondern ausſehens verdienet in den Ephemeridibus der Collectorum Noricorum mit in betrachtung gezogen zuwerden. Sie gehoͤret nach dem III. Th. III.&. XXXIV. S5. ſ. 857.
Welcher geſtalt in dieſer gegend eine anſehnliche zahl grabhuͤgel zuſehen, iſt II. Th. I. K. IX. 5. ſ. 383. bemerket worden. Obbelobter Hr. Inſpector Aahalt hat ſelbſt verſchiedene aufgraben laſſen und beides todtentoͤpfe und allerhand ahrten von nadeln, ſchnallen, dolchen, griffeln, ringen und meſſern angetroffen, die in ſeinem kabinet verwahret worden, unter andern auch ein aus meſſing gegoſſenes mannsbild aus dem Heidenthum, ingleichen zwei Roͤmiſche muͤnzen, dabon eine die Bacchanalia beſonders deutlich zeiget.
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