Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
327
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327 Fünfter Theil, IJ. Buch.

Burgermeiſtern und zweien Rahtsverwand­ten, die beide Burgermeiſter waren 171 3, Mi­chael Jendritz und Johann Luͤdke, die bei­

de Rahts verwandte hieſſen Adam Daſe und

Juͤrge Lüdke. Der Magiſtrat hat den

dritten theil von den ſtrafgeldern zuheben, hat auch ſelbigen antheil an den Gerichten. Jahrmaͤrkte werden gehalten 1> nach

Vocem Jucunditatis.

2. A und 9 nach Dionyſi. u.

mH. A. 1684, 27 Maͤrz; damahls gruͤ­nen donnerſtag abends zwiſchen 5 und 6 uhr iſt bei einem ſchuſter alhier aus verſehen ein

feuer ausgekommen, wodurch faſt die gau­ze Stat ſamt der Kirche, Schule und Pfarr­hauͤſern eingeaͤſchert worden. Und als die einwohner ſich kaum erholet und wieder aufs gebauet haben, ſo gehet abermahl A. 169, 2 Mai in der nacht zwiſchen 2 und 3 uhr, unwiſſend durch wen, in eines Burgers ſcheu­

ne ein feuer auf, wodurch aufs neue alles

VIII. Kap. n. Von Putlitz. wieder in die aſche geleget worden, ſo das kaum 6 oder 7 hanſer übrig geblieben. ö. (A. 1752 zwiſchen dem 2 und 23 Mar; in der nacht entſtund nahe vor Putlitz eine feuerobrunſt, welche der Stat hätte konnen höͤchſt gefährlich fein, Aber ein ſturmwind hat die flamme auf die ſeite getrieben, und da ehen um des windes willen niemand we­gen des rauchs und dampfs retten koͤnnen:

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ſo iſt die rettung von dieſem ſturm hergekom­

men. Der zeitige Diaconus Hr. Schrei­ber hat den folgenden, Senn dieſer gelegenheit eine predigt gehalten, wel­che auch in eben dem jahr zu Stendal ge­druklet warden NN u V. Unter den Landgeſchichten und Son­derbarkeiten in der Putlitziſchen Inſpeclion iſt, daß in dem walde zu dem dorfe Frehme gehörig die ſchoͤne hohe eiche ſtehet, bon dem dortigen gemeinen mann der Schmukke Boom geheiſſen, wovon mehr zuſehen in dem Il. Th. Ill. K. XIV. 5. n. 3.

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III.

1. Namen und unterſcheid der Stat Wittenberg: alte Stat, ſo hier geweſen. 11 Die ietzige lage, thore, ſtraſſen.

Ill Kirche und deren inwendiger theile beſchreibung. 1V. Verzeichnuͤs der bisher geweſenen Prediger. Jon dem namen Wittenberge iſt zuerin­nern, daß derſelbe allezeit mit dem zufaß des buchſtaben e am ende und dem ac; cent in penultima geſchrieben und ausge­ſprochen werde: da hergegen die Chur Saͤch­ſiſche Stat Wittenberg den accent in ante­Penultima hat, und ohne e geſchrieben und ausgeſprochen wird. Zu dem alterthum dies {es Staͤtleins gehoͤret, daß auswaͤrts dem­ſelben eine ebene beakkerte gegend lieget, wel­che man die Alte Stat nennet, wovon man noch die graben und waͤlle herum ſiehet, in­gleichen vorwaͤrts einen hohen Hügel, fo mit einem ſonderlichen graben umgeben iſt, und worauf das Schlos ſoll geſtanden haben, an welchem auch noch viel mauerſteine ausge­graben, mithin laͤngſt an denſelben unter­ſchiedene urnen oder auch ſtülken davon ge funden werden. Iſt Elkards meinung rich­tig, daß durch das in dem Chronico Moiſ­ſiacenſi ad A. 81 1. beſindl. wort Bethellle­reti ſo viel ſei als Bialogorod, Weiſſenburg Belgrad: ſo iſt ſie mit unter die aͤteſte Sta

Wittenberge.

V. Iſt den Hrn. von Putlitz unterworfen. VI. Magiſtrat daſelbſt. ö VII. Krieges laufe. J VIII. Oftmahlige Feuersbruͤnſte.

IX. Ergieſſung der Elbe.

te zurechnen, und wahrſcheinlicher weiſe hon Karln dem Groſſen ſchon erbauet. S. l. Th.

II. K. V. 5. 4. n. ſ. G67. Man giebet auch vor, daß noch ein Keller daſelbſt vorhanden, aber verfallen waͤre. Ingleichen daß ſich zum oͤftern geſpenſter daherum hören und fe hen laſſen, und iſt eine beſtaͤndige erzehlung alhier, daß obige veraͤnderung daher entſtan­den, daß dermahleins vor langen jahren ein gewiſſes fraůͤlein dieſes orts, welcher namen ledoch unbekannt, ſich an einen vornehmen von Adel ehrlich berſprochen, und dieſer ſich darauf in den krieg begeben, um ſich noch wei­ter zuberſuchen, und hernach, ſo bald es die zeit wuͤrde leiden wollen, die berſprochene ehe zuvolziehen. Nicht lange hernach aber hats te fie dieſen Ritter aus den gedanken geſebet undeinem andern vornehmen Herrn die ehe zugeſaget, ſich auch mit ihm copuliren laſ­fen, welches, als es der erſte braut igam erfah­ren, ſo hatte er die Stat und Burg mit krieges gewalt angegriffen und erobert, und darauf beide zerſtoͤret, und hergeteat DE