329 Funfter Theil, Il. Buch. Vlll. Kap. m. Von Wittenberge. 330
untreu ſeiner geweſenen braut gerochen. Die Einwohner aber waͤren dadurch veranlaſſet worden, nachdem die kriegesunruhen vorbei, einen andern in der naͤhe gelegenen bequemen ſit zuſüuchen, und daſelbſt eine neue Stat anzulegen, woraus dann endlich das ietzige Wittenberge entſtanden. Es mag auch fein, daß weil die ſo genannte Taube Elbe ihren lauf hieher genommen, ſo vor dieſem nicht geſchehen, ſelbige algemaͤhlich das erdreich abgeſpuͤhlet, und dieſes die urſache mit geweſen ſei, warum die leute die alte Stat nicht wieder aufbauen, ſondern indem man dem waſſer nicht wehren koͤnnen, ſich vollend Das von gemacht, und in der neuerwehlten gegend verblieben.
Daß der ort bon Ludwig dem Aeltern an Georius bon Garſtelbutel zu lehn gegeben worden, welchem es hernach Johann von Buch abgekauft, erhellet aus deſſen gnadenbrief, darin er dieſe verauͤſſerung beſtaͤtiget, ſich aber den wiederkauf vorbehaͤlt; woraus zuerſehen, daß ihn der von Garſtelbuͤtel bon Markgraf muͤſſe wiederkauͤflich erhalten haben:
Anno domini MCCC triceſimo ſeptimo in craſtino beati Mathie apoſtoli. Ludowicus... Ex mera noſtre mentis beniuolentia honeſto militi domino Johanni de Buch, Capitaneo noſtro dilecto, contulimus& preſentihus conferimus, dedimus& donauimus facultatem liberam & poſſe plenarium ex/ö/wendi& emendi caſtrum& opidum dictum Wirtenberg a ſtrenuo uiro Georio de Gurſlelbutel, qui a nobis ipſum in feodum tenuit cum uniuerſis ſuis.... Sicut ipſum Georius a nobis tenuit& poſſedit ſine impedimento quolibet quiete& pacifice poſſidendum. Tali tamen conditione interpoſita uel adiecta, quod nos heredes& ſucceſſores noſtri kabebimus& habehunt reemendi a predicto domino Johanne de Buch vel ab eius heredibus feodi capacibus pro mille& centum marcis argenti hranden
zurgenſibus& ponderis dictum caſtrum&
opidum cum conditionibus uniuerſis preexpreffis dum uolumus aut uolueriat facultatem liberam contradictione ipſius& ipſorum qualihet quieſcente Poterimus etiam ſi idem dominus Johannes de Buch, heredibus ferdi capacibus non derelictis deceſſerit, quod abſit a filiabus ſuis idipſum caſtrum& opidum cum ſuis pertinentüs pro ocungentis marcis argenti brandenburgenſis& ponderis reemere, dum
nobis aut noſtris heredibus uidetur expe dire. Nolentes etiam quod predict caſtri& opidi reemptio per nos heredes& ſuoceſſores noſtros facienda ſibi uel heredibus ſuis in territorio ſine dominio dico Garowe uel in ipſorum pertinentiis quibuscunque grauamen& preiudicium aliquod inferat uel inducat. Debebimus etiam ſibi quantitatem ſumme, ad centum marca argenti hrandenburgenſis& ponderis fe extendentem, in ffrucluram& edificia rite conuerſam reemptionis tempore plenarie reſarcire. Volumus etiam& tenebimur
ſibi ſuper bonis uel redditibus quibuscun
que ex nouo ab ipſo caſtris legitime comparatis uel comparandis ſecundum eſtimationem ydoneorum fufhcientem facere recompenſum. Nunciamus etiam ipſum dominum Johannem de huch, de quingentis marcis a predicto Georio de Garſlelbuttel occaſione placitorum pro dicto caſtro & opido hahitorum perceptis, quod dicta ſumma in computationem per ipſum dominum Johannem in Prenzla factam deuenerat, qui tum preſentibus& ſolutum. Teſtes huius ſunt nobilis uir Hermannus comes de Hennenberg, Dippoldus Buſſo, Beringerus Helo marſcalcus, Jo. Huſener magiſter camere, Bonbreche pincerna, cum ceteris pluribus fide dignis. Datum Spandow, anno, die, loco & tempore prenotato.
II. Der ietzigen lage nach lieget dieſes Staͤtlein nicht weit von der Elbe, welche noch vor wenig jahren ihren lauf nahe dabei gehabt, nachhero aber ſolchen geaͤndert, iedoch die ſo genannte alte Elbe hinter ſich gelaſſen, welche annoch dichte vorbei fleuſt, und unterwaͤrts derſelben in den ietzigen großen Alveum hinein fleuſt, wobon und von den hier bei dem dorf Garsdow in die Alte Elbe fallenden Stepenitz und Kartau in dem (IV. Th. 1. Abth. I. K. Il. 5. ſ. 955, 956 und
VII. S5. n. 3. 4. ſ. 979, 980 bei beſchreibung
der Elbe umſtaͤndlicher gehandelt worden. Wobei dann noch angemerket wird, daß das waſſer in der Stepenitz ſchwarz und hart, das Elbwaſſer gelb und ſuß ſei: daher auch der ſtrohm ſich noch bis nach Wahrenberg hin bon dem Elbwaſſer unterſcheide, wie bei der Dale bemerket worden. Weil es zugleich eine ſchaͤrfe mit ſich fuͤhret: ſo ſoll es auch zwiſchen Witteberge und Wahrenberg, wo der ſtrohm gehet, nicht ſo leicht zufrieren, 9 die uͤbrige Elbe, folglich auch das
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