Teil eines Werkes 
Bd. 1 (1751)
Entstehung
Seite
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eis dünner fein, und beim dauen das waſſer ſich durch das eis freſſen. Thore hat es zwei, das Steinthor, ſo nach Perlberg fuͤhret, und das Elbthor, ſo nach der Elbe gehet. Auch zwei lange Gaſ­ſen und ſo viel Querſtraſſen.

Ill. Die Kirche hat bei den SFeuersbrüns ſten des Stätleins viel erlitten, und iſt das

hero nichts von alten zierraten darin zufin­

den, ſondern alles, Altar, Orgel, Kanzel neu gebauet, und ſiehet man an dem Altar unten die haltung des nachtmahls, in der mitte des HErrn Chriſti kreuzigung ſamt Johanne und Maria, ganz oben deſſen auf­erſtehung, und um dieſe etliche geſchnizte tugendbilder, als den glauben, liebe, hofnung u. ſ. w. Auf beiden ſeiten des altars fein die koͤhre und porleuben für die Freiherrl. Herrſchaft, und unter dem zur rechten hand der beichtſtuhl und gleich dabei des hieſigen Rahts ſtuhl. Es haben auch die Herren

von Putlitz neben der ſeite des altars, wie auch vor dem altar bis zur kanzel, ihre be­graͤbnus gewoͤlber.;

Die Kanzel iſt mit den vier Ebangeliſten und ihren wahlſpruͤchen gezieret, und lieſet man daran die jahrzahl 1670.)

Die Orgel iſt gleichfals neu gemacht,

und hat auf iedweder ſeite ein kohr, worauf die mannsleute ſtehen.

© Auf einem zerſchlagenen grabſtein hat man noch heraus gebracht, daß in moͤnch­ſchrift geſtanden: Hennig.. MCG CC.LXIX pri. Ill. Octavo.. TO.. JET.

quieſcat in pace Amen. Iſt aber ein leich­

ſtein von einem der Herren von Putlitz. Noch iſt vor der kanzel auf der erde ein

grabſtein mit der aufſchrift: A. 1588 iſt die

wohlgebohrne Dorotheg, des wohlge­bohrnen und Edlen Jochim Ganß Herr Chriſtoffel ſohn Edlen Herr zu Putlitz der Chur Brandenburg Erbmarſchall ehe­liche tochter in Gott ſelig entſchlafen ꝛc.)

IV. Von den hier geweſenen Predigern der vorigen zeiten iſt wegen der vielen feuers­bruͤnſte und langen kriegeslauüfen weiter keine nachricht vorhanden, als von den ſechs lezten; unter welchen der erſte geweſen, Daniel Krippenſtapel, ſo in der groſſen kriegesunruze hier geweſen, und zugleich das dorf Wahrenberg, ſo eine halbe meile hinter Wittenberge uͤber der Elhe lieget, mit he: ſorget. J

Fünfter Theil, IL Buch, Vlll. Kap. un Bon c ittenberge

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Johann Wilke, zubor Prediger: ken Eiben und von da. K

Julius Ehrenhold Schenke, hat den ruhm hinterlaſſen, daß er viel gute ordnung mit einrichtung eines Kirchenbuchs und an. derer guten berfaſſungen eingeführet, auch unterſchiedene aus den Roͤmiſchkatholiſchen fo ſich durch eine und andere gelegenheit ö dem Stätlein aufgehalten, zu der Changes liſchen Religion gebracht, iſt aber. 1665 von hier nach Wriezen zum Inſpectorat bes Zr ,.. 3. nicht lange ge­

ieben, ſondern bald nach verſlie ines jahres verſtorben. f i SM

Erdmann Betke, berufen A. 1667, und 18 jahr hier geſtanden, endlich aber nach Magdeburg berufen worden, alwo er vor wenig jahren verſtorben.

Achats Leopold Schmid, iſt anfangs zu Wahrenberg in der Altmark eine zeitlang Prediger geweſen, hernach anhero berufen, auch alhier verſtorben. A. 171) war

Hr. David Siewert, von Berlin buͤrtig, berufen A. 1706, 30 Dec. eingefuͤhret den 23 Jan. 3 6 nach Epiphan. A. 1707.

Das ius patronatus ſtehet den dreiherren von Putlitz zu.

V. Den Civilen zuſtand belangende, ſo haben ſich die Herren von Putlitz beina­he vor fuͤnftehalb hundert jahren ſchon von Wittenberge geſchrieben, als in der(Her kung an das Kloſter Stepenitz von A. 1270 Ego Johannes Ghans de Wittenberge& c. S. Kl. Stepen. Geſch. II. 9. Nachmahls aber zu den zeiten der Baieriſchen Markgrafen iſt es einem Ritter Gecrius de Garſtelbutel zu­ſtaͤndig geweſen, der es hom Markgrafen zu lehn getragen: von welchem es Johann von Buch erkaufet und im jahr 1337 craſtino beati Matthie Apoſtoli dazu die erlaubnüs erhalten: Johanni de Buch capitaneo nos. tro, wie wir nur geſehen haben. Georius de Garſtelbutel hat es alſo wit­derkaüͤflich beſeſſen, und auch fo an Johann von Buch uͤberlaſſen. Der Markgraf aber berſpricht die etwa vor fallende verbeſſerungs­koſten bis 100 mark zuerſetzen, auch wann etwas dazu würde gebracht oder erkauft wor­den fein, ſolches zuerſtatten. Beſcheiniget auch, daß 500 mark, welche Garſtelbutel empfangen, mit eingerechnet worden, hei der aus jahlung zu ge 2

Dieſer Johann von Buch hat ſich auch Herrn zu Garſedow und Wit tenberge geſchrieben, und noch A. 34