£uifens leßter Brief aus Sansfouci, das nun fchon herbftlich duftet, wenn fie morgens auf die Terraffe tritt, hei Ika, der Lang{chläferin, nebenan ans Senfter Hopft, fie zu wecfen, Und die Kaftanien werfen erfte ftachlige Bälle auf die Wege, ie fie beide nun fehon fehr fill, fehr gerubfam abfchreiten müffen, Pfirfiche in der Hand, die ihnen die Terraffenfpaliere des Alten Friß als Morgengruß reichen.
Um 20, fiedeln die Schweftern programmgemäß nach Berlin über, das Schloß SHriedrichs fchläft wieder ein, der Sommer ift vorbei, Schon einen Tag fpäter Fönnen fi® Luife und Friedrich Wilhelm in ihrem alten Heim, dem Kronprinzenpalais, in die Arme fliegen: wider alle Etikette, zum Entfeßen der Voß fürzt die Kronprinzeffin aus dem Portal, noch vom Pferde herab muß der Kronprinz die Weinende Füffen, die fi® Faum, Bochgefegneten Leibes, auf den Füßen halten kann...
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Und vierzehn Tage fpäter, am 7. Oktober, bringt£uife ihr erftes Kind zur Welt, Es ift tot, Die Freude des Wiederfehens hatte fie auf der Treppe ftraucheln laffen, hatte das Kind getötet, das fie auf Sansfouct unter bangendem Herzen getragen. Slücklicher die Schwefter, Und das Heine Wefen, das da in dem alten Palais Schwedt in der Dberwallftraße Lallt, muß ihr die Mutterfreuden erfeßen, bis das Schiekfal fie dann doch fegnet, der Meine Friß erfcheint,