im Leben gemacht Habe, Zwei Unteroffiziere der Bewachungsmannfchaft Haben fpäter verfichert, der reiche Vater Hätte inkognito die Befreiung feines Sohnes leicht erreichen Fönnen,
An feine Eltern fchrieb Mar aus dem Gefängnis:
„Ich bin auf das Todesurteil gefaßt, Wer den Mut hat, eine Überzeugung zu bekennen und für fie zu Kämpfen, muß auch den Mut Haben, für diefelbe zu fterben,
Sch gehe meinem Ende mutig entgegen, weil ich das Bewußtfein Habe, daß ich der Sache, die ich als Die richtige und vernünftige erkannte, treu und redlich gedient, daß ich meine Pflichten dem VBaterlande gegenüber erfüllt habe.“
Wozu der Sohn und vielleicht auch der Vater hei ihrer demokratifchen Sefinnung zu ftolz waren, das Hatte das Mutterherz getan, Um 17. April Hatte die tiefgebeugte Mutter ein Gnadengefuch an den König gerichtet, in dem fie für ihren guten edlen fehr begabten Sohn bittet, der fich durch feine Heftigkeit und Begeifterung für die Sache des deutfchen Bolkes habe Hinreißen laffen, für dasfelbe mit den Waffen zu ftehen. Sm Falle der Begnadigung hofft fie, daß er in Amerika gemäßigter werden und{ich mebhr in die Zeitverhältniffe fhicken werde,
Um folgenden Tage verwendet fich auch der Fabrikbefißer Jacobs in Votsdam in einem Gnadengefuch für den jungen Dortu, Friedrich Wilhelm IV. war mit Jacobs befreundet, deffen Billa am Iungfernfee(Gjeßt Villa Alerander) den Gefdhmack des Königs zeigt. In der Bertiniftraße Hatte fich der Iuflizrat Dortu kürzlich einen Weinberg mit Häuschen gekauft und ausgebaut, vielleicht fchon mit dem zierlichen gotifchen Dberftock, Am 13. Juni 1848 waren die drei Iacobsfchen Söhne beim Segeln im Orkan gekentert. Zwei waren ertrunkfen, Den dritten Hatte Max Dortu mit eigener Lebensgefahr gerettet, Zur ANbtragung feiner Dankesfchuld flehte Jacobs die Gnade des Königs an. Er fchilderte den Netter feines Sohnes als fehr jungen Enthufiaften, der zum Guten bereit, zum Frevel verleitet, zweifelsohne durch die Bes gnadigung zu einem freuen Untertan des Königs umgewandelt werden würde,
Beide Gnadengefuche Hatten keinen Erfolg. Der König überwies fie am 21. und 23. Juli, alfo nach einigen Tagen der Überlegung, an das Staatsminifterium, Der Minifterpräfident Graf von Brandenburg fpricht den Sefuchftellern zwar volle Teil= nahme an dem traurigen Sefchi aus, will aber die Begnadigung beim König nicht in Antrag bringen. Der König, der fonft jedes Todesurteil beftätigen mußte, hatte durch Kabinettsorder vom 14. Juni 1849 die Generale von Hirfchfeld und Graf von der Gröben ermächtigt, die Urteile des Kriegsgerichts ohne Nückficht auf die Höhe der Strafe zu beftätigen. Er felbft wollte fich nur einmifchen, wenn Gnade zu üben war, Darüber follte das Staatsminifterium Ermittlungen anftellen., Wenn diefes troß des Freund{chaftsverhältniffes des Königs zu Jacobs ebenfowenig wie der König felbft einen Anlaß zur Gnade fand, fo darf man wohl nicht fehlgehen in der Unnahme, daß die Ver: fehlungen doch für zu fHhmwermwiegend gehalten wurden. Vielleicht follte auch ein ab{chredendes Beifpiel gegeben und nicht gleich das erfte Friegsgerichtliche Urteil abgebogen werden. Die VBollfirekung des am 30. Juli beftätigten Urteils mußte daher unverzüglich
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