Ms dann 1914 das Nusgrabungsgefeß erfchien und 1922 für jedes Mufeum ein befonderer Pflegfchaftsbezirk errichtet wurde, erft damit wurde das Sammeln für die Ortsmufeen auf eine fefte Grundlage geftellt, in die richtigen Wege geleitet, insbefondere das private Sammeln vorgefchichtlicher Alterz tümer unterbunden. Das Unrecht der öffentlichen Mufeen auf alle Gegenftände ihrer näheren Umgebung, die von erheblicher Bedeutung für die Kultur: und Urgefchichte der Menfchheit find, wurde gefeßlich feftgeftellt, Als Foftbares Gut gez hören fie dem ganzen deutfchen Volke,
Sm vorigen Jahrhundert und noch im Unfange diefes Sahrhundert$g wanderten viele wertvolle Sammelobjekte
Hauptfächlich in die prähiftorifhe AWoteilung des Königlichen Mufeums für VölkerFunde in Berlin, Königgräßer Str. 120, und noch mehr feltene Altertümer in das feit dem 9. Oktober 1874 beftehende Märkifche Provinzial-Mufeum in Berlin, Klofterfiraße 68, dann von 1880 an im Alten Köllnifchen Rathaufe, Breite Straße 208, Sahrelang Iagerten große Mengen Kiften vollgepackt von Altertümern in ftädstifchen unzugänglichen Räumlichkeiten, da das Mufeum überfüllt war und immer wieder neuer Zuftrom erfolgte. Dann folgte wieder fein Umzug nach den proviforifchen Räumen Zimmerfir. 90/91, bis es endlich an der Waifenbrücke ein neues und würdiges Heim fand.
Yurch aug Potsdam und den umliegenden, an Jundfachen fo reichlich bedachten Ortfchaften find manche wertvolle Altertumsfundftücke für das Märkifche ProvinzialMufeum gefammelt worden, Überall faßen die Pfleger und BVertrauensmänner diefes Mufeums, die im Streben nach einem Unerkennungsdiplom, einem filbernen oder gar nach dem goldenen Unerkennungszeichen des„Baterländifchen Inftitutes“, wie fich dag Mufeum bezeichnete, alles aufboten, möglichft viele wertvolle und Intereffante GSegenftände dorthin abzuliefern. Yusflüge der Mufeumsbeamten in die Provinz wurden großzügig aufgezogen, und durch manche Entdekungsreife vermehrten fich die Sammlungen, Ein hervorragender Sammler war der Rentner, frühere Sleifchermeifter Julius Guftav Lange in Potsdam, Mammonfiraße, der fich fpäter durch die Hebung und Sicherung des berühmten Münzenfundes in Michendorf im Herbft 1880 Hochverdient machte, Sein Name wird in den Berichten des Märkifchen Provinzial:
Mufeums befonders hervorgehoben,
Wie mancher prächtige Fund ift aus der Mark Branz denburg dorthin abgeliefert worden und in den Befiß der Stadt Berlin, welcher das Mufeum gehört, übergegangen,
z.B. die berühmten Urnen und das Schwert ufw. aus dem 3000 Jahre alten Königsgrabe, dem größten Hünengrabe Deutfchlands, in Seddin, Kreis Weftprignig, im Iahre 1899, deffen 11 m hoher Hügel von etwa 30000 cbhm In