in den Saal. Voran die Kööksch mit dem jungen Ehemann, dahinter die Braut mit einem Biertapper, alle anderen folgten. Auch die Brautmädchen und die Brautdiener mußten einen von den Upwohrärs in den Saal führen. Für den jungen Mann war das oft eine peinliche Sache, denn solche Hochzeitsköchinnen, welche von einer Festlichkeit in die andere wanderten, die hitten es in sich. Nicht anders erging es der Braut, denn der „Bär- tapper“ hatte sich um die Zeit auch- schon oft einen „angezapft“.
Um Mitternacht wurde der Brautkranz abgetanzt. Dem jungen Paar wurden die Augen verbunden, die Dorfjugend bildete einen Kreis um die beiden, und dann mußte sich die Braut einen von den jungen Männern und der Mann ein junges Mädchen greifen. Natürlich wurde dabei etwas Schmuh gemacht, denn sie fanden zufällig ein solches Paar, von dem man wußte, „se brut’n sick“. Anschließend gab es das Abendessen, worauf das junge Paar sofort verschwand. Auch die Alten zogen sich dann langsam zurück, und nun war die Jugend noch einige Stunden unter sich.
Um 6 Uhr ging es mit Musik zum Brautklopfen. Das junge Paar wurde zum ersten Mal mit Musik geweckt. Einige Flaschen Wein fielen für die Unentwegten ab, und dann ging es noch einmal zur Kaffeetafel. Das war dann der letzte Dienst für die Upwohrär. Für die Jugend war die Hochzeit beendet, doch anders für das junge Paar. Um 10 Uhr sammelten sich die alten Bauern zum „Resten“. Dann gab es noch einmal Röstwerk und einen derben Korn. Nun mußte das junge Paar bedienen, wobei die junge Frau eine Haube trug, als Zeichen ihrer Frauenwürde, „se wär ünnert Huf körnen“. Wenn alles in Stimmung kam, verzogen sich die Frauen, und die Männer setzten sich zum „Burbeer“ enger zusammen. Der junge Mann wurde in den Kreis seiner älteren Berufsgenossen aufgenommen. Wehe dem, der da nicht ganz trinkfest war. Manches „Burbeer“ hat noch bis tief in die Nacht hinein gedauert.
Am Sonntagabend war dann noch einmal „affdanzen“. Dazu trat dann die ganze Dorfjugend an. Es gab die Reste von Eßware und Bier, getanzt wurde nach den Klängen einer Dorfkapelle: Am „Affdanzen“ beteiligte sich das junge Paar nicht, es ließ sich woTil auf dem Luftsaal sehen und begrüßte die Anwesenden, und dann verschwand es wieder, denn es war ja in die Gemeinschaft der Verheirateten aufgenommen.
Für Sonntag nachmittag waren die Upwohrärs noch einmal ins Hochzeitshaus eingeladen. Sie besahen die Aussteuer und Geschenke und wurden anschließend vom jungen Paar mit. Kaffee und Kuchen bewirtet, als Anerkennung für ihre ehrenamtliche Arbeit in der vergangenen Woche. Die plattdeutsche Bezeichnung dafür ist nicht mehr festzustellen.
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