Heft 
(1924) 1
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Welcher Feind könnte nns binden, wenn sie merkten, daß Du bei uns bist, unser König, unser Vater. Wir aber hätten des Trostes und der Kraft genug. Herr, siehe unsere Not und stärke unseren Glauben, also daß Du uns Helsen könntest.

Jesaias 30, Vers 19. 15. 9. 19.

Herr, die Antwort, die ich finde, wenn ich zu Dir rufe, ist eine große Stille über allem Geschehen, das auf meine Seele einströmt und sie mitreißen will in den Wirbel der Ereignisse, sie zu beunruhigen und zu kränken. Du kommst dann Herr Jesus, trittst mir gegenüber, gebietest den: Sturm, tust mir Wohl und ver­sicherst mich der Allmacht dessen, der uns ewig liebt und ohne dessen Willen kein Haar von unserem Haupte fällt. Herr, Dein Weg mit mir ist der rechte Weg, Dein Weg nrit allen, die wir lieb haben, Dein Weg mit unserem Volke. Du bläsest dareiu und die Spreu verweht, Dein Wetter geht über uns und Du be­fruchtest das Land, und die Stunde wird kommen, da die Sonne durch die Wolken bricht, und das Feld herrlich steht in ihrer Kraft, in ihrem Licht, Dir zur Ernte. Wir harren Dein, Herr, der Du uns also liebst, der Du nicht irrst und allmächtig bist, allmächtig, uns zu erlösen aus des Feindes Hand, wie fest sie uns auch halte an Seele und Leib. Herr, unser Arzt, mach uns stark und gesund mit Leben aus Dir. Auren.

2. Mose 28, Vers 29. 5. 1. 20.

Herr Jesus, Dir willst in uns wohnen, Du willst in uns mächtig sein, König, Priester, Prophet. Laß nns unsere Würde und unsere Pflicht erkennen, heilige unser Wesen. Herr, Dein Priester soll die Namen seines Volkes auf dem Herzen tragen und er soll vor dir stehen in heiligem Schmuck und für sein Volk beten. Herr, so sollen wir in der Vollmacht Christi tun, in der Vollmacht Deines Herzens, in der Vollmacht Deiner Liebe, für Deine Menschenkinder. Heilige uns, erneuere uns, daß an uns wirklich ein Abglanz zu finden sei von der Herrlichkeit dessen, der sich selbst dahingegeben hat, der unsere Schuld getragen hat in Leiden und Sterben. Und dann mache unser Herz brünstig und unsere Zunge beredt, zu Dir zu schreien für unser deutsches Volk, für Preußen, für Brandenburg, für die Prignitz, für Heiligengrabe, für die Abtei und jede Seele darinnen, für äußere und innere Dinge, für die Gemeinden, die zu uns gehören, für alle deutschen Lande. Herr, Du kennst sie alle mit Namen, vom König an bis zu den: Ge­ringsten, keine Not ist Dir verborgen, hilf uns Barmherziger. Amen.

Und Gott schuf den Menschen Ihm zum Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn!

In das Kleid aus Erde, die hervorgegangen war nach Gottes Gebot, versenkte Gott die Seele, das Ich aus Ihm, damit sie darinnen wohne und den Stoff durchdringe und sich dienstbar mache, daß die Seele, den Leib be­herrschend, ihm Gott-Aehnlichkeit gäbe und nicht umgekehrt die Seele des Leibes Knecht werde. Meine Lieben, ich habe entseelte Körper gesehen, von Krankheit zermürbt und entstellt und doch waren sie Zeuge von dem Adel, von der Gott­ähnlichkeit der Seele, der sie zum Kleid gedient hatten; sie sprachen zu nur vou der Arbeit, die die Gott geheiligte Seele an ihnen getan. O meine Lieben, lasset nns unsere Seele, unseren Jch-Willen täglich aufs neue Gott darbringen,