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Studien gehören in die Schulen. Aus den Dingen, die die Kinder umgeben, wirkt Geist auf sie. Laßt den reinen Geist, der aus den Bildern spricht, auf Eure Kinder wirken. —
Weit umspannt des Himmels Wölbung Unsrer Heimat schlichte Schöne,
Lenket lichtwärts in die Höhe Blick und Herzen unsrer Söhne!
Dazu möchte auch ich Mitwirken durch Uebertragung des Vermächtnisses meines Pslegesohnes Paul Quente an die Prignitzer.
Adolphine b. Rohr, geb. v. Gersdorf, Aebtissin.
Gedichte.
Heimatland, so schön, so schlicht, Liegst du da im Licht der Sonne. Ein geliebtes Angesicht, Heimatland, du meine Wonne.
Winter.
1.
Es schlummern alle Kräfte:
Es hat der Winter Macht.
Die Hand an Schwertes Hefte Hält er die grimme Wacht.
Schnee decket rings die Felder,
Die Bäche stehn in Eis.
Tiefschwarz die Kiefernwälder,
Der Himmel in grauem Weiß.
Kräftige Männer schreiten Ueber die starren Breiten.
— „Nahwer, wie ist dein Hawer zur Saat?"
— „Een Wöhren Staat." —
— Meine Ackersielen sind schon geschmiert. —
Der Winter friert.
2 .
Winterabend. Tief verschneit Liegt des Urstroms weites Bette.
Scharf vor lichtem Himmel steht Waldgekrönt die Dünenkette.
Ueber den beschneiten Hängen Weben blaue Dämmrungsschatten Und am Fuß der sanften Höhen Liegt ein Goldhauch auf den Matten.
3 .
Widerstrahlend letzten Sonnengruß Liegt das Schneefeld zu der Dünen Fuß Und gehüllt in blaue Dämmerschatten Steigen westwärts die beschneiten Matten Bis zur Kiefernschonung, die die Höhe deckt,
Die auf lichtem Goldgrund hingestreckt,
Satt in Farben, schlicht in Linien, preist Stillgewaltig ihres Schöpfers Geist.