uns die Dichtung des Orients erschlossen hat, dieser 8 Rückert muß aus Rosen und nicht aus Feldblumen aufwachsen. Es bedarf gewiß nur dieses Hinweises, um den Herzog, der ein feines Verständniß für derlei Dinge hat, hier das Richtige thun oder anrathen zu lassen. 9 In dem Augenblick als ich das Dorf erreichte, fuhr ein Wagen heraus, auf dem in großen Buchstaben stand: „Neusesser Brotfabrik“. Das Brot war frisch und so traf es sich, daß ich in einem völligen Brotduft wandelnd die Stelle erreichte, wo sich dicht neben dem Wege das Rückert- Monument erhebt.
[Skizze s. S. 44, Abb. 12]
Gitter um einen 3 Schritt breiten Vorgarten. Haus ganz von Clematis und wildem Wein umrankt. Nach rechts hin ein langes auch hellgelb gestrichenes wie das eigentliche Haus mit grünen Jalusien versehenes Nebengebäude, an das sich dann wieder weiter nach rechts Stallgebäude anschließen. Thür und Fenster auf. „Die Fenster auf, die Herzen auf“. Eine niedliche eben erwachsene Enkelin. Innerhalb des Gitters ein halb Dutzend kleiner Tannenbäume. Nach hinten zum Garten. Hier erweitert sich das Haus und statt der 4 Fenster vorn hat es 7 Fenster im ersten Stock. Hier ist rechts und links neben der Thür, so daß diese mitten durchgeht und eine Oeffnung bildet, eine verandahafte Laube mit Aristolochia und andrem Gewächs. Im Garten selbst viele Levkojen, Nelken und überhaupt fast lauter roth blühende Blumen. Dieser Garten führt dann auf die Rückert-Wiese.
Oben das Bild Rückerts 10 von Frl. Froriep und ein sehr gutes Schillerbild von Kügelgen. Pastell rothe Bohnenblüthe, rother Fuchsschwanz, dunkelrothe Georginen etc. alles in roth.
((Frau Rückert (eine sehr hübsche Dame) ist eine geborne Froriep.))
1 Nachträglich eingefügt: kreisförmig. 2 Nachträglich eingefügt: und eingefaßten. 9 Danach gestrichen: Im engren Kreise. 4 Danach gestrichen: hohen. "Danach gestrichen: läuft. “Nachträglich eingefügt: engsten.
7 Nachträglich eingefügt: und. “Danach gestrichen: Dichter. “Danach gestrichen: Unmittelbar. 10 Nachträglich eingefügt: Rückerts.
Hildburghausen
Schloß verödet; hier war Königin Luise mitunter zu Besuch.
Berühmte Irrenanstalt.
Meyers großes bibliographisches Institut, (wahrscheinlich derselbe Meyer, von dem ich 1843 in Letschin, als ich „the Moneylender“ übersetzt hatte, den famosen Brief erhielt).
Auf dem Kirchhof L. Koehlers Denkmal, das diesem Dichter (t 1862) seine Freunde errichtet haben. (Mein alter Ahasver-Koehler aus Leipzig 1841). Jean Paul wohnte im obren Stock der Hauptwache als Bräutigam des Fräuleins von Feuchtersieben. Die Hauptwache (wenn die Notiz in Schwerdt & Ziegler richtig zu verstehen ist) war damals das Haus des Bäckers Hardt in der Neustadt Nr. 112. Wird aber wohl alles anders sein. Hier Herrn Türke fragen, der darüber Näheres weiß.
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