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Allgemeinen deutschen Frauenvereins zu Frankfurt a. M. hatte diesen Gegenstand auf die Tagesordnung gesetzt, und wenn auch dis kurz bemessene Zeit zu einer erschöpfenden Behandlung nicht ausreichte, so gelang es der Rednerin doch, das von vielen Seiten beanspruchte Monopol der verheirateten Frau in den Angelegenheiten der Frauenbewegung wirksam abzuweisen und den Wert der Mitarbeit seitens der Unverheirateten ins rechte Licht zu stellen. Diese Kundgebung war durchaus am Platze, denn es kann einer gesunden Entwicklung der Frauenbewegung nur nützlich sein, wenn die Frage unbefangen erörtert und darauf hingewiesen wird, daß Frauen und Mädchen auch ferner mit gleichem Eifer und gleicher Freudigkeit an der Erreichung der von ihnen angestrebten Ziele arbeiten. Ob es ein idealer Zustand wäre, wenn nur Frauen und Mütter die Frauenfrage theoretisch und praktisch behandelten, können wir füglich außer Betracht lassen. Dieser Zustand ist aber nicht erreichbar, denn die Unverheirateten werden sich ihren Anteil an der ehrenden Arbeit in: Dienste der allgemeinen Frauenwohlfahrt nicht nehmen lassen. Um zur Klärung der immerhin nächtigen Frage beizutragen, werden wir nicht umhin können, darzulegen, worauf die Verheirateten den von ihnen beanspruchten Vorzug begründen.
Sie meinen zunächst, daß es den Unverheirateten an Urteil, Erfahrung und Umsicht fehle, und daß durch deren Mitwirkung die Frauensrage in falsche Bahnen geraten sei; ja sie betrachten es geradezu als ein „Unglück" für die Frauensache, daß in den dieselbe betreffenden Angelegenheiten meistens nicht die erfahrenen Frauen und Mütter, sondern „Mädchen, ältere Fräulein oder unglücklich ver
heiratete Frauen ohne Lebenserfahrung nnd ohne Unbefangenheit das Wort führen". Sie meinen weiter, das; jeder Beruf, der in seiner Verfolgung die Ehe ausschließt, ein verfehlter ist, und daß die ernsten Bemühungen aller in der Bewegung stehenden Frauen darauf gerichtet sein müssen, Mittel und Wege zur Erwerbsfühigkeit der Mädchen zu schaffen, ohne ihnen die Anwartschaft auf ihren natürlichen Beruf als Frau und Mutter zu nehmen. Es wird dabei hervorgehoben, daß in jeder Frau ein bewußtes oder unbewußtes Liebesbedürfnis vorhanden sei, das sich früher oder später geltend machen müsse, und daß daher viele, die sich lebhaft in die Frauenbewegung hineinstürzten, sehr bald eine gewisse Unbesriedigung fühlten nnd einsehen lernten, daß ihr Herzenssehnen bei aller Arbeit im Dienste ihres Geschlechts ungestillt blieb. Hieran wird dann gewöhnlich die Anschauung geknüpft, daß die Forderung einer- vollen Gleichberechtigung und Gleichstellung mit dem Mann in allen Fragen des Berufs nnd der Erziehung nur dadurch entstanden sei, daß die Frauenbewegung ursprünglich von solchen hervorgerufen sei, die in völliger Unkenntnis von Welt und Leben auf Glück und Liebe verzichteten.
Diese Anschauungen, die in einer recht umfangreichen, schwer zu bewältigenden Litteratur vertreten sind, werden wir in möglichster Kürze auf ihren Inhalt zu prüfen und festzustellen haben, ob und wo in ihnen „der berechtigte Kern" steckt. Denn die Beurteiler der Frauensrage dürfen in dem jetzigen Entwicklungsstadium derselben nicht ausschließlich positive Konstruktionen und Thesen aufstellen, sondern sie werden für absehbare Zeit noch einen gewissermaßen negativen Beruf zu erfüllen haben, indem sie den