Heft 
(1.1.2019) 08
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Th. Stromer.

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schichtlich besonders dadurch in den Vordergrund, daß hier 1488 der Schwäbische Bund errichtet wurde. Das nächste Ereigniß von Bedeutung ist die Ein­führung der Reformation. Nachdem bereits im Jahre 1522 der Eßlinger Augustinermönch Michael Stiefel durch Wort und Schrift eifrig für die Ver­breitung der neuen Lehre gewirkt hatte, wurde Am­

wegen Eurer Schrift erfreut, daß ich merke, wie Euer Herz und Math von Gottes Gnaden geneigt ist zu der Vergleichung unter uns, damit das Aergerniß des Zwiespalts ein Ende kriege. Unser lieber Herrgott bestätige in Euch solche Gnade, und Ihr sollet es dafür halten, daß ich mit Gottes Hülfe mich in allen Dingen, so möglich sind, un-

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An einem Neckararm bei der sogen. Maille (Pall mall Spiel).

brosius Blanrer ans Constanz 1531 llach Eßlingen berufen, um hier das Reformationswerk durch öffent­liche Predigten fortzusetzen. Man hob die Messe auf, zerstörte die Bilder und zog die Klöster ein. Einige Jahre darauf entstand in Eßlingen eine religiöse Gährung. Es handelte sich darum, ob Zwingli oder Luther die Oberhand in Glanbens- sachen haben sollte. Die Stadtobrigkeit wandte sich dieserhalb in einem Schreiben an Luther, welcher ihr Folgendes erwiederte:

Gnade und Friede in Christo! Ehrbare, Für­sichtige, liebe Herren und Freunde! Ich bin von

gespart finden lassen will: denn ich in solcher Hoff­nung bin, daß Gott solchen Spalt und Riß hat lassen unter uns kommen, daß wir verflicht und gedehmüthigt würden. Er kann aber aus dem Bösen alles gut machell, wie er aus nichts alle Dinge schaffet. Ich bitte derohalben, Ihr wollet so fort­fahren, Helsen beten und trachten, damit solche Einigkeit fest und beständig werde, und dein Teufel sein Rachen verstopft, der sich solcher Uneinigkeit hoch gerühmt, lind gleich »Hui gewonnen!« ge­schrieen hat. Ich habe den anderen Städten und Predigern geschrieben, daß sie berathschlagen sollen,