Fragestellungen und Untersuchungsdesign
2 Fragestellungen und Untersuchungsdesign
2.1 Kinderbefragung
Bei der vorliegenden Studie handelt es sich, wie bereits bemerkt, um eine Fortsetzung der zu Beginn des Schuljahres 2004/05 durchgeführten Studie zum Erkunden der Vorerfahrungen von Schulanfängern zum Umgang mit Geld.
Um Veränderungen feststellen zu können, wurden den Kindern am Ende des Schuljahres(die Untersuchungen fanden in den letzten drei Schulwochen statt) wieder in Einzelinterviews die gleichen Fragen wie zu Beginn der Klasse 1 vorgelegt.
Die Interviews wurden so wie zu Schuljahresbeginn von Mitgliedern unserer Forschergruppe in den vier beteiligten Klassen durchgeführt. An dieser Datenerhebung nahmen noch 82 der ursprünglich 87 Kinder, 47 Jungen und 35 Mädchen teil. Für den Vergleich der Leistungen wurden nur die Kinder berücksichtigt, die an beiden Datenerhebungen teilgenommen haben. Da bei der zweiten Datenerhebung am Ende der Klasse 1 einige Kinder, die zu Beginn der Klasse 1 teilgenommen haben, nıcht anwesend waren, musste zum Vergleich der Datensatz auf die Schüler bezogen werden, die an beiden Untersuchungen teilgenommen haben. Dadurch ergeben sich geringfügige Änderungen in den relativen Häufigkeiten der Ergebnisse bezogen auf den ersten Untersuchungszeitpunkt, also gegenüber den ım Teil I angegebenen Zahlen.
Wie bereits beim ersten Interview lag den Kindern bei den Aufgaben 1 sowie 3.1 bis 3.4 reales Geld und bei den Aufgaben 3.5 und 3.6. die Abbildung einer durchsichtigen Geldbörse vor.
Ausgehend von den Ergebnissen der ersten Studie wollten wir vor allem folgenden Fragen nachgehen:
e Gibt es Änderungen in den Aussagen, wozu Kinder Geld benötigen? Ist weiterhin eine Parallelität in den Antworten, wozu Kinder und Eltern Geld benötigen, festzustellen?
e Kennen die Kinder am Ende der Klasse 1 alle Münzen und Scheine bis 20€ und können sie diese korrekt benennen?
e Wie haben sich die Fähigkeiten zum Bestimmen des Wertes sowie zum Sortieren von Münzkollektionen entwickelt? Können alle Kinder am Ende der Klasse 1 sicher zwischen Anzahl und Wert unterscheiden?
e Wie haben sich die Einkaufserfahrungen verändert? Gehen am Ende der Klasse 1 deutlich mehr Kinder als zu Beginn des Schuljahres allein einkaufen?
e Bekommen am Ende der Klasse 1 alle Kinder regelmäßig Taschengeld?
e Wie haben sich die Fähigkeiten zum korrekten Wechseln entwickelt? Wie äußert sich hierbei die Fähigkeit im Unterscheiden zwischen Anzahl und Wert?
e Lösen alle Kinder die einfachen Additions- und Subtraktionsaufgaben mit und ohne Geld? Welche Lösungsstrategien können identifiziert werden? Welche Rolle spielt das Zählen?
e Wie haben sich die zu Beginn der Klasse 1 in einzelnen Bereichen festgestellten Unterschiede zwischen Jungen und Mädchen entwickelt? Gibt es in diesen Bereichen nach wie vor eine Überlegenheit der Jungen?
e Welche Bedeutung haben Anschauungsmittel bei der Lösung von Aufgaben für die Kinder, wenn ihnen eine Auswahl zur Verfügung steht.
Dazu wurden den Kindern zunächst die Fragen des ersten Interviews vorgelegt, die hier noch einmal dargestellt werden. Wir geben jeweils mıt an, welche Merkmale durch die einzelnen Aufgaben erfasst werden.