Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 3, H. 8 (1931) Amtsbezirke Günterberg, Lützlow, Seehausen / bearb. von Paul Eichholz und Otto Korn
Entstehung
Seite
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326 Lützlow.

Ein etwas niedrigerer Rundbogen als der zwiſchen Schiff und Chor, mit ſpitzem Entlaſtungsbogen daruͤber, oͤffnete einſt das Erdgeſchoß des Turmes nach dem Schiff hin. Das mächtige, dreimal abgeſtufte Granitportal ſeiner Weſtfront iſt beſonders breit angelegt, wie die anderen Türen der Kirche im Bogen mit einer Laͤuferſchicht umrahmt und oberhalb von zwei Rundfenſtern begleitet. Der Turm, der auch urſpruͤnglich ſchon die Kirche ein gut Teil uͤberragte, hatte an der breiten Seite je zwei Schalloͤffnungen, an den Schmalſeiten nur je eine, alle von einfach ſpitzbogiger Form; er war mit einem von Norden nach Suͤden ſtreichenden Satteldach gedeckt. In neuerer Zeit hat man dieſe Schalloͤffnungen vermauert, den Turm in Bachtein noch um feine Dachhoͤhe erhöht und im Walmdach geſchloſſen. In der Wetterfahne die Jahreszahl 1714.

Der Altar hat einen dreiſtoͤckigen Renaiſſanceaufbau, deſſen Stockwerke mit Saͤul chen und je einer Reliefdarſtellung ausgeſtattet ſind: unten das Abendmahl, im Hauptteil die Auferſtehung und oben die Taufe im Jordan.

Die Kanzel, ein Renaiſſaneewerk von 1622(inſchriftlich, ſteht frei an der Nordſeite des Triumphbogens und ruht auf einer nur aus einer Brettſtaͤrke geſchnitzten Moſesfigur. Die Kufe iſt an der Ecke mit joniſchen Saͤulchen beſetzt und zeigt in ihren zierlich in Dreiblattbogen geſchloſſenen Fuͤllungen die Reliefdarſtellungen der vier Evangeliſten. Die Füllungen der Treppe zeigen die ge­malten, aber neuerer Zeit angehoͤrigen Figuren von Petrus , Paulus und Jakobus, die Füllung an der Tür enthält die gemalte Figur des Martin Luther ; an der Ruͤckwand ein Chriſtus.

Auch der Predigtſtuhl zeigt noch einfache Renaiſſance­

Abb. 197. Lützlowv. formen mit toskaniſchen Dreiviertel-Saͤulchen. Zeichen 29. m Heinen Großer ſilberner Barockkelch von 1844(nſchriftlich) 395 Kleiner zierlicher Zinnkelch ohne Jahreszahl.

Sechseckige zinnerne Kirch enflaſche von 1745.

Meſſingtaufbecken, 44 om Durchmeſſer, in getriebener Arbeit. Im Grunde der Sündenfall und zwei Umſchriften in verſchiedenen Formen. Die innere mit der Wieder­holung des WortesGlück in der gewoͤhnlichen Form, die äußere ſchmaler mit mehrfacher Wiederholung der Worteis skall rakorde mi(vgl. u. a. Rathenow inKunſtdenkm. der Prov. Brdbg., Band II Teil 1 S. 189).

Kleine Krone für ſechs Kerzen in Rokokoformen mit Glasſchale(Empiretypus).

Bronzekrone für zwölf Kerzen in wilden modernen Rokokoformen. 19. Jahr­hundert.

Kleine hölzerne Gedenktafel einer Paſtorenfrau namens Winterfeldt(geſt. 1686), mit ausgeſchweiftem Rande.

Gedenktafel für die im Weltkriege gefallenen Mitglieder der Patronats­familie(Tafel 2).

ZweiGlocken. Die große, 1,18 mDurchmeſſer, mit langer Inſchrift in roͤmiſchen

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