Polßen Schmiedeberg..
vier Bindern, von denen jeder aus zwei ſtarken Sparren und zwei Pfoſten gebildet wird, die von Kehlbalken durchkreuzt werden; die Balken ſind an den Pfoſten mittels Schwalbenſchwanz aufgehaͤngt. Der oͤſtliche Teil aus drei Bindern zeigt außer den zwei Kehlbalken und einem Mittelpfoſten eine mittlere Laͤngsverſtrebung, wie ſie im 16. Jahrhundert ublich war. Der quadratiſche Turmaufbau aus Fachwerk mit unverputzten Fachen ſchließt in hohem, geſchweiftem, achteckigem Spitzhelm und iſt von einem Kreuz bekrönt. In der Wetter fahne auf dem Oſtgiebel die Jahreszahl 1834.
Den Kanzelaltar, in duͤrftigen Barockformen, bekroͤnt ein Auge Gottes.
Der Patronatsſtuhl von fünf Achſen Länge iſt durch Glasfenſter abſchließ— bar, die zwiſchen korinthiſchen Pilaſtern angeordnet ſind. Das ſchwer profilierte barocke Gebaͤlk iſt uͤber den Pilaſtern gekroͤpft.
Zwei Altarleuchter aus Bronze, je 27 am hoch, in Baluſterform, von 1653.
Reſte eines bronzenen Kronleuchters mit Kugel am unteren Ende und Doppeladler oben, von 1736.
Ein meſſingnes Ta uf bechen, 39, 5 am Durchmeſſer, getriebene Arbeit, im Grunde Kaleb und Joſua mit der Traube, darum Umſchriften anſcheinend rein dekorativer Art: in einem inneren Kreiſe in mehrfacher Wiederholung das Wort„Glück“, außen ebenfalls in Wiederholung A die Worte„gi skal recorde‘‘. 3
Zwei Zinnleuchter, ein Zinnkelch.
Ein kleines hoͤlzernes Gehaäuſe mit einer Brautkrone von 1753, mit gewundenen Saͤulchen, auf denen Putten hocken.
Die weſtliche Tur der Suͤdſeite iſt noch mittelalterlich, aus kiefernen Brettern, die durch zwei verjuͤngte Einſchubleiſten im Innern zuſammengehalten werden und außen mit Abb. 191. Polßen. Türband an der drei Bandeiſen beſchlagen find; dieſe ſind um die Kanten her⸗ Kirchentür. umgebogen und von je zwei heraldiſchen Linien durchkreuzt(Abb. 191).
Glocke, 55 em Durchmeſſer, 1775 von Joſ. Chriſt. Meyer gegoſſen.
Das ehemalige Gutshaus, das ſogenannte„Rote Haus“, ein einſtoͤckiger Bau ohne kunſtgeſchichtlichen Wert, ſteht vermutlich im Bereich der einligen Burganlage, von welcher der Zug des Grabens noch ſtellenweiſe zu erkennen iſt.
Das jetzige Schloß, errichtet 1844 bis 1846, zeigt den damals üblichen romantiſchen Stil.
Schmiedeberg.