Bertikow.
Berttkow, 25 km nordnordweſtlich von Angermünde . Gem. 202 Einw., 439,6 ha; Gut 129 Einw., 410,7 ha.
Nach Bodenfunden zu urteilen, iſt die Stelle von Bertikow ſchon in germaniſcher und ſlawiſcher Zeit beſiedelt geweſen. Das deutſche Dorf, ein Angerdorf, verdankt ſeinen Namen(BertlhJekow 1375, Bertkow 1473, Bartickow 1498) und feine Entſtehung einer urſprünglich altmärkiſchen, ſeit der Mitte des 13. Jahrhunderts auch in der Uckermark anſäſſigen Familie gleichen Namens, die ihrerſeits den Namen dem altmärkiſchen Dorfe Bertkow im Kreiſe Oſterburg entnahm. Nach dem Landbuche Kaiſer Karls waren 1375 von 58 Hufen 11 wüſt, drei genoſſen noch Abgabenfreiheit auf zwei Jahre. Der Beſitz der Gerechtigkeiten verteilte ſich auf zahlreiche Inhaber: die Lokatorenfamilie, nun Bürger in Paſewalk und Prenzlau , hatte dort noch Beſitz, daneben eine Reihe von Prenzlauer Bürgern. Ein Rittergut mit fünf freien Hufen befand ſich in den Händen von Henning Ryke, Nikolaus v. Stegelitz beſaß die Seen(den kleinen Bertikow- und den Kreuzſee) auf der Feldmark. Die v. Stegelitz bekamen nach und nach größeren Einfluß im Dorfe, 1385 traten ſie einen Teil ihres Beſitzes an den Kaland zu Prenzlau ab, zwiſchen 1416 und 1443 ging der Reſt an die v. Holtzendorf, die ihn 1473 an die v. Arnim zu Zichow , Zehdenick und Gerswalde weitergaben. Nachdem noch 1498 die v. Arnim mit dem ganzen Dorfe belehnt worden waren, tauſchte nach der Reformation der Landvogt Hans v. Arnim 1% ſeines Beſitzes im Dorfe mit dem Kurfürſten Joachim II. (1535 bis 1571) gegen deſſen aus der Maſſe des Kloſters Seehauſen ſtammenden Anteil an Berkholz bei Boitzenburg ein(Erb— regiſter Gramzow fol. 56). 1592 finden wir dieſes Drittel im Beſitz des Amtes See— hauſen⸗Gramzow, die beiden reſtlichen Drittel gehören dem Hauptmann von Gramzow, Bernd v. Arnim, ſowie Jürgen und Chriſtoph v. Arnim zu Schönermark. Der kurfürſtliche Anteil umfaßte ſechs Bauleute mit 17 Hufen und zwei Koſſäten und den dritten Teil an Patronat und Gericht. Nach 1600 kam der Anteil des Amtes Gramzow an das Joachimsthalſche Schulinſtitut, das ihn noch heute beſitzt. Der Arnimſche Beſitz ging vorübergehend in fremde Hände. 1687 finden wir Rittmeiſter Meyer im Beſitze des zweiten, das Graue Kloſter und die Moderbeckſchen Erben zu Prenzlau im Beſitze des dritten Anteils. Damals waren von 18 Bauern 10 wüſt, von ſieben Koſſäten drei. Rittmeiſter Meyers Anteil war von allen Bauern verlaſſen, er hatte ein Vorwerk angelegt und gab davon Kontribution. Später erwarben die v. Arnim ihre beiden Anteile zurück die ſich heute in den Händen der v. Arnim⸗Kröchlendorf befinden; zwiſchen 1805 und 1828 wurden fie zu einem Gute ver: einigt. 1805 wohnten im Dorfe 16 Ganzbauern, drei Büdner und 15 Einlieger. Die Einwohnerzahl betrug 1774: 189, 1803: 265, 1861: 382,