Bertikow. 329
Die Kirche, Mater mit den Tochterkirchen Seelübbe und Weſelitz, beſaß 1375 eine Hufe, der Pfarrer vier; 1592 hatte er drei Hufen, die z. T. verpachtet waren. Das Patronat iſt geteilt zwiſchen dem Joachimsthalſchen Schulinſtitut und den v. Arnim.
Die Kirche iſt ein Feldſteinbau in Saalform mit breitem Turmhaus(Abb. 199) von ſorgfaͤltiger Arbeit, im Typus mehreren im Kreiſe Prenzlau ähnlich. Bezeichnend dafůr find u. a. die Kuppelung der Fenſter, die an jeder der Langſeiten zweimal auftritt(Abb. 200) und ſich außerdem an dem Deeifaltigkeitsfenſter der Oſtſeite findet, das, wie u. a. in Fahrenwalde und Fuͤrſtenwerder im . Kreiſe Prenzlau (ogl. Kunſtdenkm. 4 der Prov. Brdbg., Band III Teil 1. S. 45 u. 57), von einer Blende mit bogenfriesartigem Schluß umzogen iſt. Die Schraͤgen von Sockel und. Hauptgeſims find leicht gekehlt, die Bogen abwech⸗—— ſelnd mit ſchmaler Kehle und Grotſtab profiliert, die Kämpfer an dem abgeſtuften Gewaͤnde des Weftportals durch etwas ſchwerere gekehlte Kaͤmpferſteine betont. Von den Portalen iſt außer dem eben genannten nur ein vermauertes an der Nordſeite vorhanden. Die gerade Decke wurde in der Neuzeit in Holz verſchalt. Der Dachſtuhl, in einigen Teilen, wie Spuren von Fußſtaffeln und Kehlbalken zeigen, urſpruͤnglich mittelalterlich, wurde in ſpaͤterer Zeit verändert und zwar im Weſtteil und Oſtteil in verſchiedener Weiſe.
Turmunterbau und Schiff ſind durch zwei hohe Spitzbogenoͤffnungen, ſtatt wie ſonſt durch eine mittlere, verbunden. In der Suͤdmauer des erſteren liegt eine ſchmale Treppe. Sein quadratiſcher, auf der Weflfeite verbretterter Fachwerkaufbau, der in kurzem Pyramidendach endigt, überragt nur wenig die Kirche. Die Seitenteile des Turmunterbaues blieben ſogar ſchon in Dachhoͤhe der Kirche liegen.
Der Altar iſt ein verhältnismäßig gut erhaltenes Beiſpiel eines ſpätgotiſchen Schreinaltars, der als Hauptfigur Maria mit dem Kinde, links den hl. Martin von Tours , einem Bettler Geld ſpendend, rechts den Pommern
a,
Abb. 199. Bertikow. Grundriß der Kirche. (Nach einer Zeichnung im Pfarrhauſe.)
=
Abb. 200. Bertikow. OSſtliche Fenſtergruppe der Südſeite.