Fuß
apoſtel Otto von Bamberg mit einem großen Kelch als Attribut zu feinen Füßen zeigt. Die Flügel füllen in Gruppen zu je drei die Standbilder der Apoſtel, die Predella ent— haͤlt eine Anzahl willkuͤrlich zuſammengeſtellter heiliger Figuren, darunter die hl. Anna ſelbdritt und eine kleine Chriſtusfigur. Alle dieſe faſt vollrund geſchnitzten Figuren ſind leider grau uͤberſtrichen, auch die drei als Bekroͤnung dienenden: der Gekreuzigte nebſt Maria und Johannes.— Die Ruͤckſeite bedecken ſtark beſchaͤdigte Temperamalereien von zwei Dar— ſtellungen auf jedem Flügel, nämlich: Chriſti Gefangennahme, die Dornenkroͤnung, der heilige Martin zu Pferde und eine vierte, die einen Biſchof auf einem Schiffe darſtellt, mit burgenartiger Architektur im Hinter
grunde(Otto von Bamberg ?) Die Kanzel, ein Renaiſſancewerk von etwa 1600, zeigt in ihrem ſchmiedeeiſenartigen Ornamentwerk etwas ſpielenden Cha— Abb. 201. Bertikow. rakter ſowie die Kurioſitaͤt ausgehoͤhlter Saͤulenpoſtamente, von denen Gießerzeichen an der nur noch die durchbrochenen Ornamentflaͤchen uͤbrig geblieben ſind. ö Geſchnitzte Holzfigur des hl. Jakobus, mit Wandertaſche
und Buch, ſpaͤtmittelalterlich.
Silbervergoldeter Kelch, 25 om hoch. Der Fuß ſechsteilig, der ſchlanke, ſehr zierliche Knauf aus drei Karyatiden und Gehaͤngen gebildet, die Kuppa klein, von ſteilem Profil. Goldſchmiedezeichen(undeutlich): gekroͤnter Tierkopf und Anker(7. 1665 geſtiftet von Rittmeiſter Chriſtian Meyer.
Große Zinnkanne, 38 em hoch, von 1842.
Gloche, 85 om Durchmeſſer. Am Halſe„MARIA“ und das Wilsnacker Pilger— zeichen, abwechſelnd je zweimal, ferner das in Abb. 201 wiedergegebene Gießerzeichen. Die Buchſtaben, ſpaͤtgotiſche Majuskeln, wurden anſcheinend ausgeſchnitten und auf die Form aufgeklebt.
Blankenburg.
Blankenburg , 22 km nordnordweſtlich von Angermuͤnde . Gem. 354 Einw., 5h, Sha; Gut 198 Einw., 833,9 ha.
Von der öſtlich vom Dorfe gelegenen Blankenburg , die vielleicht bis in vorſlawiſche Zeit zurückgeht und unſerem Dorfe den Namen gab, iſt heute nur noch der länglichrunde Erdwall vorhanden. Im Jahre 1373 war fie noch bewohnt; unter den„nobiles vasalli'= des Markgrafen von Brandenburg werden auch die de Blankenborch cum castro eodem“‘ erwähnt(Riedel B III 6). Noch im 18. Jahrhundert waren Trümmer der Burg vor— handen.
Das Geſchlecht, dem ſie den Namen gab, kommt ſeit der Mitte des 13. Jahrhunderts häufig in pommerſchen und brandenburgiſchen Urkunden vor. Bereits 1253 finden wir einen Anſelm v. Blankenborch unter den Burgmannen von Pyritz , in Blankenburg ſelbſt war wohl jener Anſelm v. Blankenborch anſäſſig, der Zeuge bei der 1267 erfolgten Beſitzbeſtätigung für das Kloſter Marienſee (Chorin ) war. Das Geſchlecht hat ſich ſpäter ſehr