Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 2 (1937) Die Kunstdenkmäler des Kreises Templin / bearb. von Heinrich Jerchel. Vorarb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
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Bredereiche

64. Bredereiche. Kirche. Grundriß

BREDEREICHE

Straßendorf an der Havel , 17 km weſtlich von Templin .

Redekinus de Redere verkaufte 1307 das DorfBredereyke zum Aufbau des Kloſters Himmelpfort an den Abt Johannes von Lehnin, wozu die Markgrafen Otto IV. und Woldemar ihre Zuſtimmung gaben(Riedel A XIII 16; Krabbo⸗Winter Nr. 2008). Biſchof Ludwig von Brandenburg übertrug demſelben Kloſter 1337 die Pfarrkirche(den Patronat) in B.(Riedel A XIII 30). Seit 1557 war B. im Beſitz derer von Trott.Bredereche hatte 1574 nach dem Erbregiſter über Kloſter Himmelpfort und Haus Badingen 44 Hufen(ebda. 114ff.). 1727 zum Amt Badingen . Karte von 1728(6St2., Karten der Potsd. Reg., Kreis Templin , Nr. 124). Früher Tochter­kirche von Rutenberg, jetzt Mutterkirche.

Schrifttum: Fidiein IV 122f. Germania Sacra I 1 S. 332. Rud. Schmidt, Papier und Pappe aus B. (Kreiskalender 1930 S. 35ff.). Schulze, Statiſtik,. Rudolf Schmidt, Reife durch das Amt Badingen (Kreiskalender 1937 S. 23).

Kirche

Patron: Regierung. Kirchenbuͤcher(ſeit 1786) und Pfarrakten im Pfarrhaus.

Schrifttum: Bekmanns Nachlaß(GStA. Rep. 92 VE 7D.

Lage: Sſtlich der Dorfſtraße, inmitten des ehemaligen Friedhofes.

Baugefüge: Fachwerkbau vom Ende des 17. Ih. mit nördlicher Vorhalle, Satteldach und Weſtturm von 1713. Wiederherſtellung 1913.

Äußeres: Der ganze Bau auf hohem maſſivem Feldſteinſockel, die Vorhalle verziert mit geſchmiedetem Wetterhahn. Der erſte Turm brannte 1712 ab und wurde 1713 durch einen neuen erſetzt(Bekmann). In der Wetterfahne:I. W. v. T. 1713.

Inneres: Die Wände hell geſtrichen, ebenſo die flache Balkendecke.

Dach: Kehlbalkendach mit ſtehendem Stuhl und Hahnenbalken. Jedes zweite Geſpärre ein Binder. Einbauten: Altar von 1689. Architektoniſcher Holzaufbau mit gewundenen Säulen und zwei Geſchoſſen. Im Mittelfeld Slbild mit dem Abendmahl, ſeitlich davon und darüber drei Relieffiguren: Maria, ein Biſchof und der hl. Georg. Dieſe Figuren aus der zweiten Hälfte des 15. Ih. und von einem älteren Altar. Auf der Rückſeite die Inſchrift:Chriſtian Wegener aus Templin 1689. Kanzel mit korinthiſchen Säulen am Korb, ſehr einfache Orgelempore und ſchlichtes Geſtühl. Nördlich des Altars der Stuhl der Holzmüller Familie mit arkadenverzierter Rückwand und zahlreichen hölzernen ſpitzkantigen Ziernägeln. Alles etwa gleichzeitig mit dem Altar, bei der letzten Erneuerung grau geſtrichen und mit bunten Blumen verziert. An der Nordſeite Tür mit Türbändern der Bauzeit.

Ausſtattung: a. Kelch, Silber vergoldet, 23 em hoch, mit ſechspaßförmigem Fuß. Von 1701, mit den Namen: Friedrich Wedige v. Trott, Patron, Johan Sam. Neumann, Paſtor, Andreas Möller und Martin Foht, Vorſteher.(Stempel: Berliner Beſchau und Meiſtername Kober.) Die dazugehörige Patene 14 em Dm. b. Leuchter, Bronze, 34,5 em hoch, geſtiftet 1599 mit einem zweiten(nicht aufzufindenden) Leuchter von Lene Lembkens und Andrewes Lindow .

201 c. Schraubflaſche, Zinn , 27 em hoch, laut Inſchrift von 1757.(Stempel: Zehdenicker Beſchau, eine Frau

und die Buchſtaben C. H. F. ) d. Taufſchüſſel, Zinn, 43 em Dm.(Stempel: C. Meyerhein 1818.)