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72 6rüſenwalde, Buchholz, Dargersdorf
Sperrbalken. Ein weiteres Portal lag im Weſten, zwei im Süden. Gut erhalten auch die Oſtwand, die noch bis etwa über den Scheitelpunkt ihres ſpitzbogigen Mittelfenſters reicht. In der Schräge der Turmweſtwand noch der Falz für das Dachgeſpärre erhalten. Offenbar hatte der Turm nur eine weſtliche maſſive Wand, die noch bis zu beträchtlicher Höhe aus Feldſteinen beſteht. Die anderen Wände werden dagegen aus Fachwerk geweſen ſein.
Inneres: Turm und den eigentlichen Kirchenraum verbindet eine hohe ſpitzbogige Offnung, die noch voll: ſtändig zu ſehen iſt. z
Slockenſtuhl Freiſtehend im Süden der Kirche auf dem Friedhof. Die eiſerne Glocke, 46 em Dm., 1734 von S. C. B.
gegoſſen.
BUCHHOLZ
Angerdorf 11 km ſüdöſtlich von Boitzenburg.
1375 hatte„Bucholt“ 40 Hufen, lag aber wuͤſt. Die Bede über 32 Hufen beſaßen„Heydenrich de Bentz“ und feine Brüder(Landbuch S. 159. 1465 erkannte Kurfuͤrſt Friedrich II. feinen Raͤten Ludwig und Henning v. Arnim das Recht zu, die nach dem Tode des„Benedictus von Benzen“ erledigte„wueſte feldmark Buchholz“ als Weide zu benutzen(uB Arnim I 190; 1528 gehörte die Jagd auf dem Feld zu B. den v. Arnim, ebda. 449). 1472 belehnte Kurfuͤrſt Albrecht Achilles den Prenzlauer Bürger]„Hans Stoyfen“ mit der wuͤſten Dorfſtaͤtte„Buckholt“, wie fie die„Grefen“ gehabt hatten, deren Tochter der neue Lehnsinhaber aus dem Gute zur Heirat aus: ſtatten ſollte(Riedel A XIII 108). 1484 kam B. an die Familie„Klinkebyl“, 1507 an die Stadt Prenzlau (ebda. A XXI 373f.). 1685 begegnet auf der wuͤſten Feldmark ein Vorwerk, bei dem 1703 Pfälzer angeſiedelt wurden. Das Vorwerk beſtand bis 1726.— Nach Hindenburg eingepfarrt.
Schrifttum: Berghaus II 265, 275.— Fidicin IV 124.— Schulze, Statiſtik, 123.— Sorge S. 58.
Kirchenruine Inmitten des Friedhofes befinden ſich Reſte mittelalterlichen Mauerwerkes, die etwa 30 bis 100 em über
dem Erdboden ragen. Es iſt die Südweſtecke eines rechteckigen Baues, deſſen Südwand in ungefähr 9 m Länge bei einer Breite von 1m, von der äußeren Ecke gemeſſen, noch deutlich zu erkennen iſt und von deſſen Weſtwand noch ein Stück von 2,40 m Länge und 0,97 m Breite ſteht. Unter den daran gelegenen Grabſteinen ſind zwei Granitkreuze vom Jahre 1844 und 1847 mit ſchwungvoller Kurſivſchrift bemerkenswert.
Bauerngehöfte
Im Provinzial⸗Denkmalarchiv zu Berlin ein Plan vom Jahre 1827, der noch im weſentlichen mit dem heutigen Zuſtand übereinſtimmt. Faſt alle Bauten ſind aus Fachwerk und mit Stroh gedeckt. Sie laſſen die Anlage des 18. Ih. erkennen. Auffällig iſt, daß ſie mit der Giebelſeite nach der Straße zu ſtehen und zweigeſchoſſig find. Das Obergeſchoß diente in der Hauptſache als Vorratsbehälter, und die Balken in demſelben ſind mit Holzſtiftchen verſehen, an denen wohl insbeſondere Tabak zum Trocknen aufgehängt wurde. Beſonders gut erhalten iſt ein Gehöft in der Dorfmitte an der nördlichen Straßenſeite, in dem ſich noch ein Brunnen mit Ziehvorrichtung(Winde) befindet, und deſſen Haus mit der Langſeite der Straße zugewendet iſt. Auf dem Anger ein Teich und daneben die Dorfſchmiede. Vielfach ſind noch Strohdächer erhalten.
DARGERSDORF
1375„Dargisdorp“(Landbuch S. 165), 1535— 1847 im Beſitz der Familie v. Holtzendorff , dann der v. SaldernAhlimb. 1624 hatte D. 14 Hufen.— Tochterkirche von Vietmannsdorf.
Schrifttum: Berghaus III 412.— Fidicin IV 129.— Die Kirche zu D.(Kreiskalender 1932 S. 71).— Sorge S. 58.
Kirche Patron: Gut Dargersdorf. Kirchenbuͤcher(ſeit 1698) und Pfarrakten in Vietmannsdorf.
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