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74 falkenthal
Kirche Patron: Regierung. Kirchenbuͤcher(ſeit 1655) und Pfarrakten im Pfarrhaus. Schrifttum: Bekmanns Nachlaß(GStA. Rep. 92 VE 8).— Bergau S. 337.
Lage: In der Dorfmitte auf dem Anger, umgeben vom ehemaligen Friedhof.
Baugefüge: Unregelmäßig gemauerter Feldſteinbau mit Backſteinkanten(Steinformat 28*9*13 em), 14. Ih., Satteldach, Weſtturm und nördlichem Sakriſteianbau. Größere Erneuerung im Jahre 1851. Laut Bekmann wurden nach 1713 ein neues Chor(Empore) und ein Leichenhaus errichtet und der Turm ausgebeſſert.
Außeres: Der Weſtturm im oberen Teil aus Fachwerk, ſein Satteldach bekrönt von Dachreiterchen mit offener Laterne. In der Wetterfahne die Jahreszahl 1702. Die Weſttür mit einmal abgetrepptem Backſteingewände. Die Haupttür auf der Südſeite von 1851, die ehemalige Südtür iſt vermauert. Das einſtige ſpitzbogige Mittelfenſter des Oſtgiebels iſt ebenfalls vermauert, im Giebeldreieck darüber iſt noch die alte dreiteilige Blendengliederung erhalten. Die Giebelſchrägen ſind mit Backſteinfialen beſetzt, ſcheinen jedoch im weſentlichen erneuert. Auch der Giebel der Sakriſtei hat Blendengliederung. Sie ſcheint etwas ſpäter angefügt zu fein, doch ihr Mauerwerk zeigt ebenſo wie das der Kirche noch die mittelalterlichen Fugenritzungen. Die heutigen Fenſter werden bei den letzten Erneuerungen vergrößert worden ſein.
Inneres: Verbretterte flache Balkendecke, darüber noch die Geſpärre einer mittelalterlichen Holztonne mit darunter liegenden Balken, die als Zugſtäbe dienen, ſo daß von der Kirche aus die Tonne durch Balken hindurch ſichtbar war. An dem Gerüſt der Holztonne ſieht man noch die Nägel für die Bretter zu ihrer Verſchalung. Beſonders reich gegliedert iſt die innere Weſtwand mit der etwas vortretenden Mitteltür, die rechts und links von je einer, ſie weithin überragenden ſpitzbogigen Niſche flankiert iſt. Heute iſt dieſe Wand teilweiſe verdeckt durch Empore und Orgel. Die Wände mit aufgemalten Quadern, die Decke hell geſtrichen. Die Sakriſtei mit Tonnengewölbe.
Dach: Mit für die Holztonne nötigem binderloſem Geſpärre, über der Tonne noch eine Dielung, über dieſer ein Schwengel für den Taufengel.
Einbauten: Im weſentlichen von der letzten Erneuerung im Jahre 1851.
Ausſtattung: a. Kelch, Silber vergoldet, 24 em hoch, mit rundem Fuß, ohne Inſchrift.(Stempel: Berliner Beſchauzeichen und der Meiſtername Muller.) Die dazugehörige Patene 14,2 em Dm.
b. Oblatendoſe, Silber vergoldet, Sem Dm, rund.(Stempel: Berliner Beſchauzeichen und Meiſterzeichen S. M.)
c. Zwei Leuchter, Zinn, 49 em hoch, mit gewundenem Schaft, 1712, mit dem Namen des Johann Diderich (Ditrich) Straus.
d. Taufengel, mit Muſchel, 164 em hoch, 18. Ih, in alter Faſſung. Die Flügel abgebrochen und nur einer erhalten. Das Untergewand blau mit Sternen, das Obergewand roſa, die Haare golden. Außer Gebrauch in der Sakriſtei.
e. Kruzifix, Holz, 57 em hoch, 18. Ih. Die alte Faſſung vielfach abgeblättert. Wird in der Sakriſtei aufbewahrt.
f. Kronleuchter, Meſſing, 55 em hoch, mit acht Armen. Laut Lagerbuch von 1734.
g. Kronleuchter, Meſſing, 90 em hoch, mit ſechs Armen und ſechs Zierarmen. Mit Glasfacetten. Laut Lagerbuch von 1816.
h. Friedenskrone aus Meſſingblech mit der Inſchrift:„Freide, Friede Vivat F. R.(friderizianiſches Mono— gramm), 45 em hoch. Bekrönung durch einen hölzernen Adler, auf der Bruſt ebenfalls das Monogramm F. R. Am Adler ein Ring zum Aufhängen, am Reif Bänderſchmuck.
Wohnhäãuſer Einige noch in Fachwerk aus dem 18. und 19. Ih, die zum Teil ihren Giebel dem breiten Dorfanger
zukehren.
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