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Flieth 9 2.
72. Flieth. Kirche. Grundriß 6 kirche ö
Patron: Graf v. Arnim⸗Suckow. Kirchenbuͤcher(ſeit 1689) und Pfarrakten, darunter eine Chronik von Johannes v. Henrici, Paſtor um 1665, weitergeführt bis 1815, im Pfarrhaus.
Schrifttum: Bekmanns Nachlaß(GSIA, Rep. 92 VE 10).— Bergau S. 341.— Dehio II 134.
Lage: Mitten im Dorf, in der Biegung der Straße von Gerswalde nach Greiffenberg , umgeben vom Friedhof. Baugefüge: Feldſteinbau des 135. Ih. mit Weſtturm von 1714 auf mittelalterlichem Unterbau(Kirche 1713 wiederhergeſtellt)h. 1862/ 63 ausgebaut unter Benutzung alten Mauerwerkes, beſonders im Weſtteil. Außeres: Der Turm auf einem über die Langhausmauern vorſpringenden Unterbau, mit Ecken in Putzquaderung und ſtark vorſpringendem Geſims, das auch um die Weſtwand läuft. Senkrecht über der Weſtwand erhebt ſich aus dem Dach der Turmoberbau, deſſen Untergeſchoß ebenfalls noch maſſiv mit gequaderten Putzecken und ſtark ausladendem Geſims. Darüber ein verbretterter achteckiger Aufbau mit dem Glockenſtuhl, bekrönt von offener Laterne, Kugel und Wetterfahne. Langhaus und Chor verputzt, darunter zum Teil noch das mittelalterliche Feldſteinmauerwerk erkennbar. Im Weſtteil der Südwand eine ſpitzbogige vermauerte mittelalterliche Tür. Die Fenſter rundbogig.
Inneres und Dach: 1863 neugeſtaltet.
Einbauten: Vom Jahre 1863 mit Ausnahme des Altars. Er ſtammt von 1601, iſt aus Holz und hat einen dreigeſchoſſigen Aufbau auf großem Unterbau. In dieſem, im Mittelteil und im erſten Obergeſchoß je drei Felder mit plaſtiſchem Figurenſchmuck. Im Hauptgeſchoß der Kalvarienberg, links die Taufe Chriſti, rechts die Geißelung; darunter das Abendmahl, links die Anbetung der Hirten, rechts die Verkündigung; darüber die Beſchneidung, rechts und links je eine Tugend. Im bekrönenden Aufſatz die Auferſtehung und ganz oben die Verklärung Chriſti. In den Seitenwangen runde Vertiefungen mit je zwei Evangeliſtenreliefs übereinander. Die Abtreppungen der Obergeſchoſſe tragen auf Sockel die Figuren von Tugenden, unter denen der Glaube, die Hoffnung und die Gerechtigkeit zu erkennen ſind. Solche Figuren auch hinter den mittleren Säulengruppen des Hauptgeſchoſſes, darunter die Caritas. Überall reiche Verzierungen mit Beſchlagwerk, Hermen, Engelsköpfen, Löwenköpfen, mit Eierſtab und anderen Motiven. Unter dem Altar die Inſchrift:„Anno 160 iſt dieſer Altar zu Gottes Eren gemacht und alhie geſetzt worden. M. Pic“. Auch die mit Arkaden verzierten Brüſtungen vor dem Altar aus deſſen Entſtehungszeit. Auf der Altarrückſeite die Inſchrift:„Dis Altar iſt gerichtet anno 1601 ahm Tage Martini, zu welcher Zeit die edlen geſtrengen und ernveſten Joſt von Arnimb und Elauwes von Arnimb ſeligern Kinder Patroni und Herr Heinrich Polemann Paſtor geweſen fein. conſtat 340 fl.“, ferner Angaben über die Inſtandſetzung im Jahre 1863. Austattung: a. Kelch, Silber vergoldet, 22 em hoch, laut Inſchrift von 1719.(Stempel: Die Buchſtaben C. B. und Adlerſtadtzeichen Die dazugehörige Patene 14,5 em Dm., deren Vertiefung Vierpaßform hat.
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