Groß Dölln, Groß fredenwalde 87
Schrifttum: Fidicin IV 130.— Rob. Schmidt, Brandenburgiſche Glaͤſer, S. 114.— Schulze, Statiſtik, 78.— Rud. Schmidt, Wir reifen durch das Amt Zehdenick (Kreiskalender 1935 S. 53 ff).— Sorge S. 51, 58.— Rud. Schmidt, Zur Entwicklungsgeſchichte von Groß Doͤlln(Kreiskalender 1937 S. 57 ff).
Kirche Patron: Regierung. Kirchenbuͤcher(ſeit 1759) und Pfarrakten im Pfarrhaus.
Einfacher Backſteinbau von 1849 als Erſatz für die 1843 abgebrannte Fachwerkkirche.
Dorfanlage
Im GSM,(Karten der Potsd. Reg., Kreis Templin, Nr. 98) hat ſich noch der alte Siedlungsplan von 1748 erhalten, nach dem das Dorf überaus regelmäßig angelegt worden iſt. Ein weiterer Plan bei der Potsdamer Regierung(Kreis Templin, Nr. 306) zeigt die Umgeſtaltung des Dorfes nach dem Brand von 1843 und gibt 224 im weſentlichen den noch heute erhaltenen Beſtand wieder. Trotzdem viele Häuſer des Dorfes in ihrer äußeren Geſtaltung aus der zweiten Hälfte des 19. Ih. ſtammen, ergeben ſie zwei ſehr geſchloſſene und anſprechende Straßenzüge. Der nordſüdliche zeichnet ſich durch beſondere Breite und durch alten Baumbeſtand aus.
GROSS FREDENWALDE
„Vredenwalde“ wird in der Stiftungsurkunde des Kloſters Marienpforte von 1269 erſtmals erwaͤhnt(Riedel A XXII: für den Fall, daß die Mühlen„Sukowe“ und„Savin! verfielen, ſollte deren Roggenzins hier, in Flieth oder in Stegelitz , vom Kloſter erhoben werden. Unter den Zeugen der Urkunde erſcheint der Pfarrer des Ortes, der Pleban, M. Albertus“(Riedel a XXII f). Erſt nach mehr als 100 Jahren hoͤren wir wieder von Fredenwalde. Nach dem Landbuch von 1375 zählte das Staͤdtchen(opidum)„Vredevolde“ 56 Hufen. 20 waren für drei Jahre von den Abgaben befreit, andere lagen wuͤſt. Acht Hufen gehörten zur Pfarre„zu 2 Meſſen“. An Geſchoß wurden 20 Talente erhoben, beim Ausſchank fremden Bieres„Bierpfennige“, und zwar 6 Pfennige fuͤr jedes halbe Faß, 3 fuͤr ein Viertel, doch nichts fuͤr die ganze Tonne. Schließlich wird der„Berndesſee“ in der Nachbarſchaft mit zwei Garnzuͤgen genannt, ferner der See„Pluckenogel“ mit einem Garnzug, der Werner und Friedrich v. Stege litz gehörte(Candbuch S. 163). Ein„Henningk van Stegelitz, wonaftich to Fredenwolde“, begegnet dann 1444(UB Arnim I 12). Am 6. Dezember 1473 belehnte Kurfuͤrſt Johann Cicero die Brüder Wilke und Hans v. Greiffenberg mit dem halben Staͤdtchen„Fridenwolde“, das ihnen Henning v. Stegelitz verkauft hatte(ebda. 234). 1496 erſcheint Berndt v. Arnim„to Fredenwolde“(ebda. 338 und 339. 1498 belehnte der Kurfuͤrſt die v. Arnim mit dem ſtettichen Fredewald“ mit allen Rechten(ebda. 345, aͤhnlich 1602(ebda. 658) und 1717(Kirchner, Boytzenburg, S. 416). Im 18. Jh. wurde der Beſitz geteilt. Will mine(Roter Hof) gehörte zur einen, Groß und Klein Fredenwalde, Wilhelmshof, Albertinenhof und Arnimswalde zur anderen Haͤlfte. 1847 ſtarb die Fredenwalder Linie der v. Arnim aus.
Nach der Reformation wurde die ehemalige Mutterkirche Fredenwalde Tochterkirche von Flieth, 1728 von Gers—walde und 1738 von Fergitz. Nach Groß Fredenwalde eingepfarrt ſind heute Willmine, Klein Fredenwalde, Arnimswalde und Alt Temmenſche Mühle.
Schrifttum: Berghaus II 330, 340 f.— Riehl⸗Scheu S. 250.— Fidicin IV 113 f.— J. O. v. d. Hagen, Der F. der Wallberg(Mitt. d. Uckerm. Muſ.⸗ und Geſch. Vereins, V. Bd., 1912 S. 1 ff).— Rud. Schmidt, Vor 70 Jahren im Kreiſe T. Greiskalender 1928 S. 19.— M. Henning, Eine Wanderfahrt im Templiner Kreiſe(Kreiskalender 1934 S. 81 ff).— Rud. Schmidt, Aus der Gerswalde⸗Fredenwalder Ecke(Kreiskalender 1936 S. 20ff).
Kirche. Patron: v. Arnim in Goslar . Kirchenbuͤcher(ſeit 1719 und Pfarrakten in Flieth. Schrifttum: Bekmanns Nachlaß(GSM, Rep. 92 VE Y.
Lage: Nördlich an der Dorfſtraße, hoch gelegen.
Baugefüge: Feldſteinbau des 13. Ih. mit Satteldach, Fachwerkturm über dem Weſtteil und Sakriſteianbau. 82 Um 173 durchgreifend wiederhergeſtellt(Bekmann)..
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