Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 2 (1937) Die Kunstdenkmäler des Kreises Templin / bearb. von Heinrich Jerchel. Vorarb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
Seite
88
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Groß Fredenmalde

IN

82. Groß Fredenwalde. Kirche. Grundriß(nach Plänen des Staatlichen Hochbauamtes Templin)

226 Äußeres: Der Turm, im Oberbau aus Fachwerk, erhebt ſich über der wohl anläßlich des Turmbaues zum größten Teil neu aufgerichteten Weſtwand, iſt bekrönt von einem Zeltdach mit Wetterfahne(darin die Jahres­zahl 1726, das Arnimwappen und die Initialen A. M. v. A). Die Weſtwand iſt abgeſtützt durch ſchwerfäl­lige Streben. An der Südwand eine vermauerte mittelalterliche Tür und ein ebenſolches vermauertes Fenſter. Von den drei heutigen Südtüren die beiden ſeitlichen flachbogig mit 3Ziegelgewände des 18. Ih., die mittlere ſpitzbogig mit abgetrepptem Ziegelgewände, teilweiſe aus mittelalterlichem Backſtein. Die drei mittelalter­lichen Oſtfenſter ſind außen und innen noch zu erkennen, das mittlere höher als die ſeitlichen; im Giebel: dreieck darüber ein Rundfenſter. Die Sakriſtei von 1725 mit Pultdach ſteht anſcheinend auf mittelalterlichen Fundamenten. Die Fenſter ſind rundbogig und im 18. Ih. eingebrochen.

Inneres: Einſchließlich der flachen Balkendecke getüncht. Der Turm auf drei Holzſtändern ruhend, ſo daß ſein Unterbau in die Kirche einbezogen iſt. In der Sakriſtei gratiges Kreuzgewölbe. In der Oſtwand eine Sakramentsniſche.

Dach: Kehlbalkendach mit liegendem Stuhl. Jedes zweite bzw. dritte Geſpärre ein Binder.

Einbauten: Kanzelaltar, unten am Korb die Jahreszahl 1708, flankiert von korinthiſchen Pilaſtern, auf den Feldern Bibelſprüche aufgemalt. Die Seitenwangen aus reichem Akanthus werk. Die Faſſung ſcheint im weſentlichen noch die alte, ebenſo wie die der übrigen Einbauten. Alle dem 18. Ih. angehörend. Zwei geſchloſſene und zwei offene Patronatslogen(vgl, Abb. 31; dort irrtümlich als aus Ringenwalde be zeichnet) mit Pilaſtern verziert und bemalt mit den Wappen der Bredo, Berg, Arnim, Modersbach, Termo, Tomſtoff. Das Orgel gehäu ſe mit Akanthusornament und Engelsköpfen. An der Weſtempore die Inſchrift:Nach Chriſti unſeres einigen Erlöſers Geburt tauſent fünfhunderdt der Minderzahl im 83 Jahr iſt dis Chor gebawet worden durch einen Zimm. Gurgen Gotſchalk genant aus Befurderung der Zeit geweſenen Gottesleute Gorges Filebaums undt Jochim Giſen. Der Opferſtock und die beiden Süd türen aus dem 18. Ih.

Ausſtattung: a. Taufengel mit Spruchband, an der Decke hängend, etwa 2 m lang, mit alter Faſſung, 18. Ih.

b. Zwei Altarleuchter mit Baluſterſchaft, Meſſing, 49,5 em hoch, mit den Initialen O. v. A. Erſte Hälfte des 19. Ih.