92 Hardenbeck
Kloſter(Riedel A XXI468, UB Arnim I 120). In der Reformationszeit an die v. Arnim-Boitzenburg.— Tochterkirche von Thomsdorf.
Schrifttum: Kirchner, Boytzenburg, S. 141, 401, 405, 408.— UB Arnim I 449.— Fidicin IV 136f.— Die Kirchenglocke zu Hardenbeck(Mitt. d. Uckerm. Muſ.⸗ und Geſch. Vereins, J. Bd., 1901 S. 36f).— Rud. Schmidt, Von Warthe nach Parmen(Kreiskalender 1931 S. 17 ff.)
irche db Graf v. Arnim⸗Boitzenburg. Kirchenbuͤcher(ſeit 1751) und Pfarrakten in Thomsdorf. Schrifttum: Bergau S. 404. Lage: In der Dorfmitte an der Straße Lychen⸗Boitzenburg . Baugefüge: Viereckiger Feldſteinbau des 13. Ih. mit Satteldach und eingezogenem Weſtturm von 1761 (Urkunden im Turmknopf), in dieſer Zeit wohl größere Wiederherſtellung. „ AUußeres: Der Turm aus Backſtein, der Oberteil aus Holz, mit offener, von Kugel und Wetterfahne be: krönter Laterne, in der Fahne die Jahreszahl 1761. Der verputzte Unterbau des Turmes an den Ecken durch Liſenen gegliedert, mit korbbogiger Weſttür, darüber zwei Fenſter, auf der Süd⸗ und Nordſeite Fenſterblenden. Das Schiff hat im weſentlichen noch die mittelalterlichen Fenſter, nur die Sohlbänke der drei Oſtfenſter lagen ehemals tiefer. An der Südmauer zwei mittelalterliche Türen, die eine vermauert, die andere mit Fachwerk: vorbau verſehen. Um die Oſt⸗, Süd⸗ und Nordſeite führt der alte abgeſchrägte Sockel, nur am Oſtende der Nordwand ſetzt er ein Stück aus, vielleicht wegen eines ehemaligen Sakriſteianbaues. Der barocke Putz iſt großenteils abgefallen, man ſieht die mittelalterlichen Putzfugen, die durch eingeritzte Linien horizontal und vertikal ausgerichtet waren. Die Fenſter waren durch einen von Doppellinien umgebenen Putzſtreifen eingefaßt. An der Weſtecke der Nordwand in etwa 4m Höhe ein Stein mit eingemeißeltem Schachbrettmuſter. Außerdem ſcheint die Mauer durch heute zugeſetzte Blenden gegliedert geweſen zu ſein, die höher lagen als die Fenſter. Im öſtlichen Giebeldreieck ein Rundfenſter, darum eine Gruppe von drei hohen Blenden, die oben unvermittelt durch die Giebelſchrägen abgeſchnitten werden. Der einſtige Giebel war wohl ſteiler. Das Hauptgeſims aus abgetreppten Ziegelſchichten. Das eingemeißelte Kreuz neben der Südvorhalle iſt eine Marke für die Vermeſſung von 1845. Inneres: Vom Turm führt eine flachbogige Tür in das Schiff, deſſen verputzte Wände die weiß getünchte flache Balkendecke tragen. Dach: Kehlbalkendach mit liegendem Stuhl. Jedes dritte Geſpärre ein Binder(wie Abb. Pinnow, jedoch ohne Hahnenbalken, mit Unterſchieden in der Längsverſteifung). Einbauten: Altartiſch mit gedrehten Säulen und Löwenklauen, dahinter die Kanzel mit bauchigem Korb, umſchloſſen von je zwei korinthiſchen Säulen, am Schalldeckel das Wappen Arnim⸗Schliben . Bekrönung durch Gottesauge mit Strahlenkranz. Laut Inſchrift von 1790, unter den Kirchenvorſtehern L. F. Sprung und C. JF. Mohr geſchaffen, erneuert 1893. Emporen, Geſtühl und die Südtür aus dem 18. Ih. Austattung: a. Taufſchale, Meſſing, 36 em Dm, datiert 1730, mit den Buchſtaben M. R. B. b. Kelch, Zinn , 15,8 em hoch, mit rundem Fuß und kegelförmiger Kuppa. Mit dem Namen„M. J. L. Ledere Paſtor zu Harnbeck 1709.(Stempel: Feinzinn, mit Prenzlauer Adler innerhalb einer Krone und die Buchſtaben T. K.[?].) c. Kelch, Zinn , 22 em hoch, mit ausgebogtem Fuß und tulpenförmiger Kuppa.(Stempel: Sheffield .) d. Patene, Zinn, 14 em Dm, geſtiftet von C. F. Mohr 1772.(Feinzinnſtempel: Mit den Buchſtaben C. F.) e. Zwei Altarleuchter, Zinn , der eine 40 em hoch, von Johan Fleck 1711(Stempel des Tobias Kannegießer Prenzlau), der andere 37,5 em hoch, von Elias Hartwig 1733 geſtiftet.(Stempel: Springendes Reh, die Buchſtaben M. R. und Prenzlauer Stadtzeichen.) f. Zwei Kronleuchter, Holz, do em hoch, zwei Reihen Arme, unten zwölf, oben ſechs, erneuert 1934. g. Glocke, 100 em Dm., am Hals in gotiſchen Minuskeln zwiſchen Linien:„o rex glorie chriſte veni pace aquam ¶ Y apta!, ſowie ein Gießerzeichen in Art einer Hausmarke.
Wohnhäuſer aus dem 18. und der erſten Hälfte des 19. Ih. in Fachwerk haben ſich noch erhalten.