242
24
24
“oo
—
98 Himmelpfort
ſcheinlich der der Sohlbänke des einſtigen Oberlichtgadens. Nach den Seitenſchiffen zu haben ſich die vorkragenden Schildbögen erhalten; im Norden beſtehen ſie aus einer einfachen Ziegelſchicht, im Süden aus einer Schicht ſchräg gefaſter Formſteine. Zwiſchen den Schildbögen iſt das Mauerwerk ausgezahnt zum Anfügen der Gewölbezwickel. Drei Ziegelſchichten unter der heutigen Mauerkrone kragen außen je vier Formſteine vor, die einſt als Auflage für die oberen Pfetten der Seitenſchiffsdächer gedient haben werden. Im Mittelſchiff haben die Pfeiler ſtarke rechteckige Vorlagen. Ihr Mauerwerk iſt vielfach erneuert und durch Mörtel verdeckt, fo daß das urſprüngliche Ausſehen ſchwer feſtzuſtellen iſt. Deutlich zu erkennen iſt ein Sockel und eine vorkragende Kapitellzone. Zwiſchen und über den Kapitellen ſind die Ecken der Vorlagen abgeſchrägt.
Einſt ſcheint der ganze Bau bis auf wenige Stellen unverputzt geweſen zu ſein, die alten Ziegelfugen ſind eingeritzt. Die Schildbögen waren von einem 5 em breiten Putzſtreifen begleitet, der an den erhaltenen Stellen verſchiedene Ritzmuſterungen zeigt(Karo und Rauten). Die Weſtwand des Mittelſchiffes iſt durch drei Fenſteröff nungen gegliedert. Auf ihrer Außenſeite hat fie einen Sockel aus profilierten Formſteinen und ſpringt einige Ziegelſchichten unter der heutigen Mauerkrone in ihrer ganzen Breite etwas zurück. Weiter iſt die Außenwand gegliedert durch ſpitzbogige hohe Blenden, von denen ſich eine vollſtändig, eine andere nur zur Hälfte im Nordweſten erhalten haben. Da die ganze Wand dicht mit Efeu bewachſen und ihr Südweſtteil wohl erſt vor wenigen Jahrzehnten durch neues Mauerwerk erſetzt iſt, kann man ihr urſprüngliches Ausſehen ſchwer erkennen. Der untere Abſchluß des Giebeldreiecks ſcheint ein deutſches Band geweſen zu ſein.
Für ein Querhaus ſprechen die erhaltenen hohen achtſeitigen Vierungspfeiler und die Anſatzſtellen der einſtigen Scheidbögen im Norden und Süden(im Norden im Innern ſichtbar, aber mit Mörtel verſchmiert, im Süden von außen zu ſehen, hier zum Teil noch mit Profilen, als Platte und Rundſtab). Die Vierungspfeiler haben einen profilierten Sockel. Wie weit ſie einſt freigeſtanden haben, iſt nicht mehr mit Sicherheit erkennbar. Heute ſind ſie im Weſten, Süden und Norden durch Mauern verbunden und bilden den weſtlichen Teil der heutigen Kirche. Der ſüdweſtliche Pfeiler zeigt außen in 1,35 m Höhe über der Grasnarbe eine erſt etwas zurücktretende, dann vorkragende Konſole aus gekehlten Formſteinen, darüber und ſeitlich davon Bruchſtellen, dann glattes Mauerwerk und ziemlich hoch an der Südoſtkante wieder eine Bruchſtelle. Der ſüdöſtliche Vierungspfeiler iſt ganz verputzt. Die beiden Vierungspfeiler im Norden zeigen in ihrem Unterteil Bruchſtellen, der öſtliche auch noch in ſeinem oberen Teil(verputzt). Die Wand zwiſchen den beiden Pfeilern durch ſehr ſchief gemauerte Strebe abgeſtützt. Weſtlich von dieſer neuer Eingang in den Heizungskeller unter der Kirche. Oſtlich ein ſpitzbogiges Fenſter. Weitere Strebepfeiler um das Chorpolygon, ſehr ſorgfältig gemauert und mit profiliertem Sockel, der von dem nordweſtlichen Strebepfeiler um den Chor herum bis zum ſüdöſtlichen Vierungspfeiler führt. Auf dem Wandſtück zwiſchen dem nordöſtlichen Vierungspfeiler und dem nordweſtlichen Strebepfeiler eine bis zur Höhe des Dachgeſimſes reichende verputzte Bruchſtelle.
Die Strebepfeiler beſagen, daß der Chor auf Wölbung angelegt worden iſt. Heute iſt jedoch davon nichts mehr zu ſehen, da der jetzt als Kirche dienende Oſtteil weſentlich niedriger iſt. Auch die einſtigen Türöffnungen ſind nicht mehr erhalten. Von den ehemaligen Fenſtern iſt nur noch die Lage erkennbar; Sohlbänke, oberer Abſchluß und Gewände ſind ſtark verändert. Der ganze Chor iſt im Innern unter den Fenſtern durch ſpitzbogige Niſchen regelmäßig gegliedert, die fünf Niſchen des Polygons ſind niedriger als die drei Niſchen auf jeder der geraden Chorſeiten.
Jetzige Kirche
Baugefüge und Außeres: Im 17. Ih.(1663 nach einer von Bekmann mitgeteilten Inſchrift über dem einſtigen Patronatsſtuhh errichtet aus den Reſten der Chormauern und der Vierungspfeiler, die durch Mauern aus alten Ziegelſteinen verbunden worden ſind. Der Eingang befindet ſich zwiſchen den beiden ſüdlichen Vierungspfeilern. Die beiden öſtlichen, die nicht bis zur Decke reichen, ſchließen mit einer profilierten Verdachung, ebenſo zwei Wandvorlagen der Nordwand, die wahrſcheinlich das einzige Erhaltene des Oberteiles dieſer Wand find. Über den großen Niſchen find die Sohlbänke der Fenſter anſcheinend tiefer gelegt. Inneres: Siehe das unter„Ehemalige Kloſterkirche“ Geſagte.