1090 Hindenburg, Jakobshagen
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im Weſten und Süden noch in Benutzung, die ſüdliche Chortür vermauert. Die heutigen Fenſter der Langſeiten rundbogig mit verputzter Ziegelumrahmung. Außerdem noch mittelalterliche vermauerte Fenſter mit Hauſteingewänden erkennbar. Die öſtlichen Chorfenſter ebenfalls rundbogig. Außen im Putz zwiſchen den beiden Oſtfenſtern die Jahreszahl 1768, darüber eine kleine rechteckige Offnung. Um die Kirche führt mit Ausnahme am Chor ein gefaſter Sockel. Das Hauptgeſims mit dickem rundem Wulſt, Kehle, gerader Naſe und ſchräg anſteigender Oberſchicht, ganz aus Ziegeln, teilweiſe verputzt. Die Dachrinne mit Drachen als Waſſerſpeier über der Südtür. 20. Ih.
Inneres: Vom Turm führt eine hohe vermauerte ſpitzbogige Offnung in den Kirchenraum. Dieſer und der Chor mit flacher Balkendecke. Der Triumphbogen korbbogig, die Wände verputzt und getüncht. In der Oſtwand Sakramentsniſche mit einer hölzernen und einer eiſernen Tür, darin eigenartiges Röhren⸗-Vorhängeſchloß.
Dach: Kehlbalkendach mit ſtehendem Stuhl, Hängewerk mit Überzug, jedes vierte Geſpärre ein Binder (wie Abb. Zabelsdorf, aber ohne Schwellen). Mit einer Mauerlatte, die wahrſcheinlich der Reſt einer älteren Konſtruktion iſt, wie ſie ſich über dem Chor in der Form eines Kehlbalkendaches ohne Stuhl mit Mauerlatten und kleinem Aufſchiebling noch erhalten hat; die Holzſtärken ſind ſehr dünn.
Einbauten: Altaraufbau, Holz, mit dem Namen des Paſtors Salomon Goldſahme 1684, erneuert 1907, damals viele Ergänzungen und die heutige Bemalung. Kanzel, ähnlich dem Altar, mit von Säulen verzierter Brüſtung. Emporen und Geſtühl in ſchlichten Formen des 18/19. Ih., die einfache Taufe aus dem 17. Ih.
Ausſtattung: a. Kelch, Zinn, 17 em hoch, 17/18. Ih., mit den Buchſtaben C. W.(Ohne Stempel.)
b. Taufſchüſſel, Zinn, 25 em Dm, laut Inſchrift geſtiftet von Maria Müller.(Stempel: Bär und verſchlungenes Monogramm J. D. O. mit der Jahreszahl 1699.)
c. Epitaph für Joachim Duncko(1620- 1707), zweigeſchoſſiger Holzaufbau mit Säulen und knorpeligen Voluten. 1907 erneuert.
d. Glocke, 76 em Dm., mit Minuskelinſchrift, Jahres zahl 1533.
Kriegerdenkmal
Vor der Kirche, errichtet 1919 aus einem alten Obelisken, vielleicht dem ehemaligen Meilenſtein vom Ihle
feldt'ſchen, früher G. Nagel'ſchen Grundſtück.
JAKOBSHAGEN
9 km nordöſtlich von Templin .
1375 hatte„ Jacobeshagen“ 54 Hufen, lag aber wuͤſt(Landbuch S. 156). 1447 im Beſitz des Peter v. Holtzendorff auf Gerswalde(Riedel A XIII 175), 1472(Riedel A XII 2143 UB Arnim I 224) und 1486 derer v. Arnim (ebda. A XIII 414; ebda. I 305), erſcheint erſt 1536 teilweiſe wieder mit Bauern beſetzt.— Tochterkirche von Wichmannsdorf .
Schrifttum: Fidiein IV 143.— Rud. Schmidt, Von Warthe nach Parmen(Kreiskalender 1931 S. 17ff).—
Sorge S. 59.