Klein Mutz 197
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r* 102. Klein Mutz. Kirche. Grundriß
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Lage: In der Mitte des Dorfes an der Dorfſtraße, auf dem von einer Feldſteinmauer umgebenen Friedhof. Baugefüge: Verputzter Ziegelbau mit eingezogener halbrunder Apſis, erbaut bald nach dem Brande von 1754. Der Weſtturm des 15. Ih. aus unverputzten Feldſteinen iſt der einzige Reſt des mittelalterlichen Baues. Erneuerungsarbeiten 1882(Turm) und 1936(Dachbalken und Putz).
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Äußeres: Der Turm mit ſpitzbogigem Weſtportal erhebt ſich bis etwas über Firſthöhe des Schiffes als 258
Feldſteinbau. Dabei ſpringt er im oberen Geſchoß etwas zurück. Im Weſten und Oſten je zweimal zwei durch Spitzbogenblende zuſammengefaßte Schallöffnungen. Darüber das Turmdach, das in einen Holzaufbau vom Jahre 1882 überleitet. In der Wetterfahne die Jahreszahl 1758. Um das Weſtportal Putzgliederung des 18. Ih. durch Pilaſter. Das Schiff einſchließlich der Apſis im 18. Ih. von Grund auf neu errichtet und ohne Verband mit dem Turm. Auf der Mitte jeder Langſeite die Türen, über ihnen ovale Offnungen, ſeitlich je zwei Fenſter. Gliederungen durch Eckliſenen(gequadert) und Pilaſterpaare ſeitlich der Türen. Das Dach nach Oſten zu abgewalmt.
Inneres: Vom Turm führt ein hoher, teilweiſe vermauerter Spitzbogen zum Schiff, das ein flache Decke hat und ganz verputzt iſt.
Dach: Kehlbalkendach mit liegendem Stuhl und Hängewerk mit Überzug, jedes vierte Geſpärre ein Binder (wie Abb. Ribbeck, jedoch mit unterſchieden in der Hängeſäule). An der Turmoſtwand die Spuren des alten Dachanſatzes.
Einbauten: Sämtlich Mitte des 18. Ih. Kanzelaltar, beiderſeits zwei Glastüren, geſchwungener Korb, Schalldeckel mit Lambrequins und Bekrönung durch Strahlenkranz. Darunter das friderizianiſche Monogramm. Die Bemalung{ft grau⸗weißliche Marmorierung mit roten Feldern und blauem Zierat. Einfache Emporen auf toskaniſchen Säulen an der Weſtſeite und den weſtlichen zwei Dritteln der Langſeite. Braun geſtrichen, ebenſo das Geſtühl. Orgel mit von Muſchelwerk verziertem Proſpekt, bekrönt vom Gottesauge. Taufe aus Bronze, 76,7 em hoch, Ende des 13. Ih., in Form eines Keſſels mit Henkeln, getragen von formloſen weiblichen Geſtalten ohne Arme und Füße, die auf einem hohen Ringſockel ſtehen. Die Wände des Keſſels und des Sockels verziert mit Querſtreifen und Reihen von Reliefmedaillons(darunter Geburt Chriſti, Kreuzigung, die Evangeliſten, Greif, Roſetten). Die drei äußeren Türen aus dem 18. Ih.
Ausſtattung: a. Kelch, Silber, 23 em hoch, mit ſechspaßförmigem Fuß und birnförmigem Knauf, 18, Ih. Stempel: Berliner Meiſter J. S. W) Die dazugehörige Patene 16 em Dm.
b. Taufſchale, Meſſing, 45 em Dm, 16/17. Ih. Im Grunde Darſtellung einer weiblichen Figur mit Taube und Stundenglas, die auf einer liegenden verkrümmten Geſtalt ſteht, darum eine Baluſterumrahmung. Auf der Unterſeite in der Mitte der Schale roſettenförmiger Stempel.
c. Kronleuchter, Meſſing, 95 em hoch, für neun Kerzen, oben mit Doppeladler, geſtiftet 1819.
d. Glocke, o em Dm., gegoſſen 1755 von J. J. Thiele in Berlin .
e. Friedenskrone, Holzgeſtell mit friderizianiſchem Adler ohne Flügel, 18. Ih.
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