Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 2 (1937) Die Kunstdenkmäler des Kreises Templin / bearb. von Heinrich Jerchel. Vorarb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
Seite
113
Einzelbild herunterladen

2

kKuhz, Küſtrinchen 113 Inneres: Zwiſchen Turm und Schiff eine hohe, teilweiſe vermauerte Spitzbogenöffnung. Der ſpitzbogige Triumphbogen im unteren Drittel verbreitert. Das Ganze innen verputzt und grau geſtrichen. Der Chor eine Stufe erhöht. Balkendecke.

Dach: Binderloſes Kehlbalkendach mit ſtehendem Stuhl, Kreuzſtreben und Hahnenbalken. Im Chor Kehlbalkendach mit ſtehendem Stuhl, jedes zweite Geſpärre ein Binder. In der Triumphbogen­Oberwand ein nachträglicher Durchbruch. An ihrer Oſtſeite Putzreſte, die auf eine einſtige Holztonne ſchließen laſſen.

Einbauten: Altar, Aufbau in zwei Stockwerken. Unten mit Ranken umſchlungene Kompoſitſäulen, oben vier toskaniſche Säulchen. Das Mittelfeld mit in Sl auf Holz gemalter Kreuzigung und dem Abendmahl auf der gleichen Fläche. Geſchaffen 1697 von M. Feriderig und M. Chriſtian Wegener und 1801 wieder­hergeſtellt(laut Inſchrift hinter dem Altar). Kanzel auf niedrigem Pfoſten mit Eckſäulchen, Füllungen mit Arkaden und Beſchlagwerkzier. Errichtet 1594, inſtandgeſetzt 1695 und 1858(laut Inſchrift). Der Stuhl an der Nordwand des Chores mit Arkaturen des 17. Ih., Empore und Geſtühl ganz einfach. In den Chorfenſtern neun kleine farbige Glasſcheiben mit Darſtellungen des ungläubigen Thomas und des Agnus Dei, dem Bild Luthers mit Roſe und der Inſchrift:Gottes Wort und Luthers Lehr vergeht nu und nimmermehr, ferner mit Wappen und Reiterdarſtellungen. Auf den Scheiben die Namen: Georg Philip Rudolph 1696, Kirchenvorſteher Andreas Matthis 1715, Jacobus Prentzlovius, Paſtor von Boitzenburg und Kuhz 1696, Ebert Foß, Hans Matthias, Bauknechte(dieſe beiden als Reiter), Daniel Friederich Rudolph 1696, Verwalter Georg Andreas Rudolph zu Urlin und Boitzenburg 1696.

Ausſtattung: a. Kelch, Zinn , 18,5 em hoch, um 1700, mit dazugehöriger Patene, 17,5 em Dm.(Stempel: Königsberg Nm. Marke des Kaſpar Kaſeler 1662.)

b. Taufbecken, Zinn , 35,5 em Dm, geſtiftet laut Inſchrift von M. Wolrad Badendieck, Zinngießer, 1695. (Stempel: W. B. mit Enten und Adler.)

c. Sechs Blaker, Meſſing, mit Kerzenarm etwa 52 em hoch. Ende des 17. Ih.

d. Glocke, 96 em Dm., 1709 gegoſſen in Prenzlau von Johann Jacob Schultz aus Berlin , mit Wappen, ſowie den Namen der verw. Frau v. Arnim geb. v. Blanckenburg und des Paſtors P. Chr. Meſſerſchmiedt. e. Gemälde, Eichenholz, o: 72 em, mit Darſtellung einer Kreuzigung und einer Stifterfamilie darunter. 17. Jahrhundert.

Burganlage In der Nähe des Sees ſüdöſtlich der Kirche ſind Reſte von Feldſteinmauerwerk erhalten, unter dichtem Ge­

ſtrüpp verſteckt und einen kleinen Hügel bildend.

KÜSTRINCHEN

Straßendorf 5 km öſtlich von Boitzenburg .

Markgraf Albrecht III. von Brandenburg ſchenkte 1299 dem neugegruͤndeten Kloſter Himmelpfort die Muͤhle beim DorfeKuſtrin (Riedel A XIII 8). Dietrich v. Kerkow uͤberließ 1328 dem Pfarrer von Mahlendorf u. a. Fiſcherei­gerechtſame im SeeKofterin(Riedel A XXI 2. 1368 verkauften die Grafen v. Fuͤrſtenberg das DorfCoſteryn an das Kloſter Boitzenburg(Riedel A XXI 42). 1528 hatte K. 58 Hufen. In der Reformationszeit an die v. Ar­nim⸗Boitzenburg. Der Name Kuͤſtrinchen kam erſt nach 1648 auf. Fruͤher Tochterkirche von Beenz, jetzt von Warthe ..

Schrifttum: Kirchner, Boytzenburg, S. 144, 406. UB Arnim I 449. Fidiein IV I27f. Sorge S. 51, 60.

kirche;

Patron: Graf v. Arnim⸗Boitzenburg. Kirchenbuͤcher(ſeit 1709) und Pfarrakten in Warthe .

Lage: Am Nordende des Dorfangers, in der Nähe des Sees, etwas erhöht, inmitten des Friedhofes. Baugefüge: Putzbau um 1700 mit polygonalem Chorſchluß, Weſtturm und Satteldach. Die Datierung iſt nicht ganz ſicher. Ein Stein in der Oſtwand trägt die Jahreszahl 1750 ſowie die Initialen des Georg Diet­ loff v. Arnim und feiner Ehefrau mit ihrem Wappen, in der Wetterfahne die Jahreszahl 1828.

*.

270

421, 422

271

99