Teil eines Werkes 
Bd. 3, Teil 2 (1937) Die Kunstdenkmäler des Kreises Templin / bearb. von Heinrich Jerchel. Vorarb. von Paul Eichholz ...
Entstehung
Seite
124
Einzelbild herunterladen

ES

*

A

3

K/

K EEE

115

297

43

296

30

8d

124 Mildenberg, Milmersdorf

Kirche

Patron: Regierung. Kirchenbuͤcher(ſeit 1739) und Pfarrakten im Pfarrhaus.

Lage: Auf dem Dorfanger inmitten des Friedhofes.

Baugefüge: Verputzter Feldſteinbau des 13. Ih. mit Weſtturm, im 17/18. Ih. erneuert(Jahreszahl 1766 in der Wetterfahne). Das Turmdach 1883 erneuert.

Äußeres: Der Turmunterbau tritt etwas über die Schiff smauern hervor, ſein Oberteil erhebt ſich aus dem Satteldach, iſt durch Liſenen gegliedert und mit einer ſchiefergedeckten Haube bekrönt. Darauf Kugel und Wetterfahne. Das Weſtportal und die beiden Nordtüren ſpitzbogig; fie gehören zum mittelalterlichen Bau, ebenſo die Sakriſtei an der Südſeite und die Oſtfenſter. Eine dritte mittelalterliche Tür an der Nordwand iſt wie die Fenſter der Langſeiten vermauert. Die jetzigen Langſeitenfenſter find im 17/18. Ih. eingebrochen, ebenſo das Rundfenſter über der Nordtür.

Inneres: Turm und Kirchenraum ſind durch eine Wand voneinander getrennt, durch die eine ſchmale ſpitz­bogige Tür führt. Das Schiff iſt einſchließlich der Decke verputzt und hell geſtrichen. In der Oſtwand zwei Sakramentsniſchen, in der tonnengewölbten Sakriſtei ein vermauerter Kamin.

Dach: Zweigeſchoſſiges Kehlbalkendach mit ſtehenden Stühlen.

Einbauten: Kanzelwand, davor der Altar in einfachſten Formen des 18. Ih. Emporen und Geſtühl aus der gleichen Zeit, unter Verwendung von Brüſtungen mit Beſchlagwerk aus der Zeit um 1600, vor allem an der Weſtempore. Kelchförmige hölzerne Taufe mit relief mäßig behandeltem Blatt⸗ und Fruchtgeranke. Die geſamte Inneneinrichtung in der zweiten Hälfte des 19. Ih. braun angeſtrichen. In den Oſtfenſtern zwei farbige Glasſcheiben, die eine mit Jakobsleiter und der Inſchrift:Chriſtia Därinck 1656, die andere mit dem hl. Andreas und der Inſchrift:Andreas Henninck 1656,

Ausſtattung: a. Kelch, Silber vergoldet, 20 cm hoch, mit ſechspaßförmigem Fuß, auf dem Nodus Rauten, die Buchſtaben jheſus verkehrt angeordnet. Laut Inſchrift von 1655, der Nodus aber anſcheinend älter. Die dazugehörige Patene 14 em Dm., mit vierpaßförmiger Mulde.

b. Taufſchüſſel, Meſſing, 46,5 em Dm., mit Madonnenrelief. Am Rande die Jahreszahl 1655.

MILMERSDORF

Gutsdorf 9 Em öſtlich von Templin .

1320Mildebraderstorp(Riedel A XIII 167). 1375 hatteMilmerstorp so Hufen(Landbuch S. 164. Bereits 1472 waren Einnahmen(Riedel A XII 214; UB Arnim 1224), 1486 das ganze Dorf im Beſitz der Familie v. Arnim (Riedel A XIII 414; uB Arnim I 305). Tochterkirche von Petersdorf.

Schrifttum: Fidiein IV 151. Ein uckermaͤrkiſcher Edelmann der friedericianiſchen Zeit als Soldat und Landwirt (Mitt. d. Uckerm. Muſ. und Geſch.⸗Vereins, II. Bd., 1903 S. 20ff). Rud. Schmidt, Das Geheimnis der Wuͤſten Kirchen im Kreiſe Templin (Kreiskalender 1930 S. 17ff).2 Derſelbe], Die mittelalterliche Kaſel von M.(Kreiskalender 1933 S. 39).

kirche

Patron: Gut Milmersdorf . Kirchenbuͤcher(ſeit 1771) und Pfarrakten in Petersdorf.

Schrifttum: Bergau S. 526 f.

Lage: Inmitten des Ortes an der Abzweigung der Straße nach Templin .

Baugefüge: Backſteinbau von 1885/86, an Stelle des einſtigen Fachwerkbaues.

Einbauten: Altar, Holz, 3,50 m breit, um 1600. Dreigeſchoſſiger Aufbau, das Hauptgeſchoß mit vier vorgeſtellten korinthiſchen Säulen, im Mittelfeld die Kreuzigung mit Maria und Johannes, ſeitlich links und rechts zwei weibliche kniende Figuren, im Untergeſchoß in der Mitte das Abendmahl, in den ſeitlichen Niſchen zwei Figuren: links Paulus , rechts Petrus (7. Mittelfeld des Obergeſchoſſes mit Auferſtehung. Die Bekrönung durch zwei kniende Figuren, wohl Überreſte einer Himmelfahrtsdarſtellung. Alles voll­rund geſchnitzt bis auf die Reliefs des Abendmahls und der Auferſtehung. Das Ganze reich mit Be­ſchlagwerk verziert, dazu zahlreiche Löwenköpfe mit Ringen im Maul, an den Seitenwangen je zwei