Stegelitz
alterliche Giebelschräge, in seiner Mitte eine kleine runde Öffnung. Das Dach der südlichen Vorhalle ein Satteldach, das der beiden nördlichen Anbauten abgeschleppt. Der Gruftanbau stammt wohl aus dem 18. Jh. Am mittelalter= lichen Mauerwerk der Ostwand und der Südwand ist teilweise ein oben abgeschrägter Sockel zu erkennen. Das Hauptgesims besteht aus Ziegeln und hat Pußprofile.
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133. Stegeliß. Kirche. Querschnitt
Inneres: Von der Turmvorhalle führt ein zum großen Teil vermauerter Spißbogen in die eigentliche Kirche. Diese wird durch zwei achtseitige Pfeiler in zwei Schiffe mit je drei Jochen geteilt. Sie ist gewölbt mit einem unregelmäßigen Kreuzgewölbe, an das beiderseits zweifach 321 gefehlte Rippen in der Art eines Kreuzrippengewölbes angefügt sind. Die Kämpferzone der Pfeiler besteht aus zwei Platten und dazwischenliegendem Wulst, darauf ruhen unmittelbar die Rippen, an den Wänden verlaufen sie. Das Alter des Gewölbes ist schwer festzustellen. Da es an der Ostwand an der Stelle des vermauerten mittelalterlichen Fensters anseßt und im Westen unmittelbar über dem Scheitel des vermauerten Schwibbogens liegt, kann es nicht in der ersten Bauzeit entstanden sein. Der Altar von 1598 nimmt jedoch in seiner Höhe Rücksicht auf das Gewölbe; vielleicht wurde es gleichzeitig mit ihm geschaffen. Nach der Form der Rippen kann es auch dem 15. oder dem Anfang des 16. Jh. angehören. Die Wände verpust und getüncht. Hinter dem Altar an der inneren Ostwand der Kirche die Buchstaben S. S. mit der Jahreszahl 1723. Die vom Innern der Kirche zur Gruft führende Tür ist vermauert.
Dach: Zweigeschossiges Kehlbalkendach, jedes zweite Gespärre ein Binder, unten liegender Stuhl, unter: 423, 424, 425 stützt durch von Stielen getragene Mittelpfette( die Stiele auf den Pfeilern), oben kein Stuhl, nur große Fußbänder. Im Westteil dicht über den Gewölben noch ein Zugbalken.
Einbauten: Altar mit der Inschrift:„ Anno 1598 haben wir die ehrwürdige edele gestrenge und ehrenveste 323-326 Herr Johann der primat erzbischöflichen Kirche zu Magdeburg Dohm Herr und Christopf Gevettern von Arnim auff Gerswalde und Stegeliß erbsessen diesen Althar zu Gottes Ehre und der christlichen Kirchen zur Zier machen lasen". Architektonischer Aufbau. Das Hauptgeschoß dreiteilig, in der Mitte die figurenreiche Kreuzigungsgruppe, links das Abendmahl, rechts die Geißelung. In der Predella vier Felder mit„ Eng- 323 lischem Gruß", Christi Geburt , den heiligen drei Königen, der Taufe Christi. Über dem Hauptgesims zwei 324, 325 fast gleich breite Geschosse, im unteren die Auferstehung, im oberen die Himmelfahrt Christi , seitlich zwei weibliche Tugenden, in der Bekrönung die Dreieinigkeit, über den Seiten Pelikan und Phönir. Das Figürliche vollplastisch oder in kräftigem Relief. Auf den Gesimsen und Sockelfeldern Beschlagwerkzier, dazwischen Bibelsprüche, in den Seitenwangen die vier Evangeliſten. Die Fassung scheint zum größten Teil noch ursprünglich zu sein. Kanzel, erste Hälfte des 18. Jh., verziert mit Blatt- und Blütengehängen, der Schalldeckel gekrönt durch Voluten und eine flammende Vase. Emporen auf der Süd- und Westseite im Anschluß an die geschlossene Patronatsloge von 1728 mit dem Allianzwappen der Arnim und Löben. Die Vergitterung des Orgelblasebalgs unter der Westempore datiert von 1737, aus der gleichen Zeit wohl auch das Gestühl. Die Türen aus dem 18. Jh. mit Ausnahme der Tür des vermauerten Schwibbogens, die gotische(?) Beschläge zeigt.
35 Ausstattung: a. An der Nordwand das künstlerisch sehr hochstehende Grabdenkmal für Georg Abrahamı 322 v. Arnim aus farbigem Marmor, das er sich 1734 gesetzt hat, mit der vollplastischen lebensgroßen Figur des Verstorbenen in Hoftracht, über ihm die Rüstungs- und Waffenembleme, dahinter an der Wand ein gemalter Vorhang. Nach Dehio ( Kohte) vielleicht von G. Glume, Berlin .