wurden, als Platzmeiſter gebrauchen und ſuchten durch Zugeſtaäͤndniſſe jeder Willkuͤhr und jedes Muthwillens die Schuͤler andrer Schulen an ſich zu locken und bei ſich feſtzuhalten. Die Schul— ſtuben waren meiſt ſo eng und dumpfig, daß ein dauernder Aufenthalt darin der Geſundheit nachtheilig wurde, und ſchon darum mußten die Lehrer darauf denken, ihre Schüler Sfters im Freien zu beſchaͤftigen. Nach der Reformation gingen aus dieſen Schu— len die heutigen Gymnaſien und Parochialſchulen hervor.
Die Kloſtergeiſtlichkeit, Anfangs fo ſegensreich wirkſam fuͤr die Kultur des maͤrkiſchen Landes und Volkes, war in der ſpaͤtern Zeit ebenſo verweltlicht und verderbt wie die geſammte Kirche und wenn auch hin und wieder einzelne fromme Gemuͤther an ihren Ordensregeln feſthielten, und ſelbſt durch das irdiſche Trei—ben um ſie her ihren Blick von dem Goͤttlichen und Ewigen nicht abwenden ließen, ſo war doch die große Maſſe der Moͤnche und Nonnen von ſinnlichen Vorſtellungen und Gedanken erfuͤllt und hatte uͤberall die Oberhand. Die Urſachen dieſer heilloſen Veraͤnderungen lagen in den veränderten Zeitverhaͤltniſſen, in der Dil dung, welche ſich im Mechaniſchen wie im Intellectuellen das chriſtliche Abendland und insbeſondere die maͤrkiſche Bewohnerſchaft angeeignet hatte. Die Feldkloͤſter, deren Mönche die Lehr— meiſter der Slaven im Ackerbau geweſen waren, die theils ſelbſt mechaniſche Kuͤnſte ausgeuͤbt, theils Handwerker bei ihren Kloͤ— ſtern anſaͤſſig gemacht, die mit dem Kirchenthum Sprache, Sitte und Lebensweiſe des gebildeteren Weſtens nach der Mark ver— pflanzt hatten, dieſe Feldkloͤſter waren allmaͤhlig Sitze des Reichthums und der Ueppigkeit geworden, verloren aber doch bei weis ten am meiſten dadurch ihre Höhere Bedeutung, daß ſich ihre groͤßere Erkenntniß und Bildung mit der des Volks neutraliſirt hatte. Ihre Weiſe des Landbaues war allgemein geworden, die Kuͤnſte und Handwerke, die bis gegen den Schluß des dreizehn ten Jahrhunderts fuͤr die Kloͤſter von deren Unterſaſſen betrieben wurden, entwickelten ſich jetzt zu weit groͤßerem Umfange in den Mauern der Staͤdte. Ueberhaupt nahm das entwickeltere Staͤdteweſen im Bezug auf dieſen Theil der Volkscultur den Faden auf, den die Moͤnche zunaͤchſt angeknuͤpft und fortgeleitet hatten. Der Einfluß der Bettelmoͤnche auf die Vorſtellungsweiſe des