einigen Bettelkloͤſtern iſt der Orden nicht bekannt. Ueberhaupt waren die Bettelmoͤnche in der Mark am zahlreichſten, denn außer den angeführten Kloͤſtern hatten fie in ſehr vielen Staͤdten ſ. g. Termineien, d. h. Zellen oder Haͤuſer, in denen einige aus ihrer Bruͤderſchaft theils fortdauernd, theils von Zeit zu Zeit ihre Wohnung nahmen, um daſelbſt und in der Umgegend auf dem Lande fuͤr ihren Orden zu ſammeln. So hatte z. B. das Dominikaner: und Franziskanerkloſter zu Coͤln und Berlin, die zum größten Theil bürgerliche und adlige Novizen ohne Unter— ſchied aufnahmen, ihre Termineien in Spandau. Von den Non: nenkloͤſtern gehörten ſechszehn zum Ciſterzienſerorden(in Fried land, Granzow, zum heil. Grabe, Himmelſtaͤdt, Marienſtern, Marienthal, Neuendorf, Reez, Seehauſen, bei Prenzlow, Steps nitz, Tangermuͤnde, Wanſeke, Zehden, Zehdenik und Zieſar); zwoͤlf zum Benedictinerorden(in Arendſee, Baͤrenſtein, Boizenburg, Boͤtzow, Creveſe, Dambek, Granſee, Liebenwalde, Marienwalde, Neuendorf, Prenzlow und Spandau); vier zum Auguſtinerorden (in Calbe, Diesdorf, Salzwedel und Stendal; drei zum Präs monſtratenſerorden(in Jerichow, Lebus und Lindow), und eins zum Franziskanerorden in Stendal. Außerdem gab es in den meiſten Staͤdten ſ. g. Beguinen, Maͤdchen und Frauen, die Anfangs, von Andacht und Froͤmmigkeit getrieben, die Seelſorge ihres Geſchlechts ſich zur Hauptaufgabe machten und daher auch Seelenweiber genannt wurden. Sie lebten in eignen Haͤuſern, Beguinenhaͤuſern oder Beguinerien genannt, bei einander, und ohne die Kloſtergeluͤbde gethan oder beſtimmte Ordensregeln angenommen zu haben, daß ſie alſo noch heirathen konnten, folgten ſie doch einer gewiſſen äußern Lebensordnung und kleideten ſich z. B. in der Regel ſchwarz: Einfachheit, Eingezogenheit, Gottesfurcht, haͤufiger Kirchenbeſuch und Beſchaͤftigung mit dem Unterrichte und der Erziehung junger Maͤdchen unterſchied ſie von andern Frauen. Spaͤter, als ihre Inſtitute durch Schenkungen und Einkuͤnfte bereichert waren, trat das Moment ausgezeichneter Frömmigkeit zurück und es waren hauptſaͤchlich arme Wittwen und Jungfrauen, die in den Beguinenhaͤuſern eine Zufluchtſtaͤtte vor Noth und Mangel fanden. Nur der Krankenpflege widmeten ſie ſich zur Zeit der Reformation noch hin und wieder. Im
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Geschichte der Reformation in der Mark Brandenburg / Adolph Müller
Seite
51
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