dein vater, ſo iſt ſeyn reich dein Erbteyl, Iſt maria dein muter, So iſt ir gnad dein Schutz, So iſt dein not ir not, Iſt ſy dein muter, fo hab ſy lieb und ere fie an allen orden als gegenwerdig und harre nit länger ſondern auf dieß ſtund nym ſy in die dein auf das ſy dich auf das letzte nem in yr glorien“— Un— ter den lateiniſchen Aufſaͤtzen, die freilich auch zur Belehrung der Ablaßprediger ſelbſt oder doch gelehrter und gebildeter Per— ſonen verfaßt zu ſein ſcheinen, ſind mehrere, die ausſchließlich vom Ablaß handeln und er vertheidigt ihn darin in aller Strenge der damaligen roöͤmiſch-katholiſchen Anſicht). Andre Untercom— miſſare des Raimond Perault waren: Dr. Ochſenfart, der ſpaͤter als Profeſſor der Theologie zu Leipzig lehrte„), Dr. Guͤnther von Buͤnow, Domprobſt zu Magdeburg, und Dr. Johann Laſphe, Domherr und Weihbiſchof von Erfurt. Die beiden letztern pres digten den Ablaß in der brandenb. Didceſe unter andern zu Zerbſt 1489, und es haben ſich von ihrem Verfahren dabei und der Devotion des Volks ausfuͤhrliche Beſchreibungen von Augenzeu— gen erhalten). Im Jahre 1490 ſcheint der Legat Deutſchland verlaſſen zu haben, doch kehrte er 1499 auf Befehl Alexan— ders VI. zuruͤck und verweilte diesmal bis zum Jahre 1503. Neben der Sammlung von Ablaßgeldern hatte er den ſpeciellen Auftrag, den König von Dänemark mit den Luͤbeckern auszuſoͤh— nen. Zur Vollbringung dieſes Geſchaͤfts bediente er ſich des ge— lehrten Märkers Henning Bode aus Werben bei Havelberg. Derſelbe war Doctor und Profeſſor juris zu Erfurt, ſpaͤter zu Wittenberg und ſtand in ſolchem Rufe, daß er nur monarcha juris genannt wurde). Der Empfang des Legaten war überall
*) Die himmliſche Fundgrube iſt deutſch zuerſt 1490 gedruckt und Friedrich dem Weiſen von Sachſen und deſſen Bruder Johann gewidmet. Lateiniſch und zwar bedeutend umgearbeitet und vermehrt erſchien das Buch 1500 und 1504 zu Erfurt mit einer Zueignung an den Erzbiſchof Herrmann von Cöln. Einen weitläufigen Auszug giebt Kapp in ſeiner Nach— leſe einiger die Reformationsgeſchichte betreffender Urkunden. Auf der Kö— nigl. Bibliothek zu Berlin iſt das Werk deutſch und lateiniſch.
**) Seckendorfii historia Lutheranismi in append. indieis. M. Z. ***) Beckmann Hiſtorie von Anhalt VI. 15.
****) Motschmann, Erfordia litterata II. 506— Maderi Centuria seriptorum Wittenberg. Par. LXXXI.— perorando et persua