fürftlich. Seinen Einzug in Erfurt, wohin er 1502 kam, ſchil dert eine Chronik folgendermaßen:„Anno 1502 auf Sonntag Simonis und Judaͤ iſt der wuͤrdige und andaͤchtige Cardinal von Rom, genannt Raimundus, Legat von päpſtlicher Heiligkeit, und Biſchof, zu Erfurth eingeritten und iſt ihm ein Rath zu Erfurth entgegengeritten, nemlich vier Rathsmeiſter und vier Vierherrn, mit 60 Pferden, und iſt zu S. Johannis⸗Thor eins geritten; und man iſt ihm mit der Prozeſſion entgegengegangen, nehmlich zum erſten der Rector mit der ganzen Univerſitaͤt*), darnach alle Kloͤſter, darnach alle Schuͤler, alle Prieſterſchaft, darnach zwei Aebte, darnach der Weihbiſchof Dr. Johannes Lasphe; und hat auf der Cavate die Benedeiung gegeben und auch auf S. Petersberge; und wo der Cardinal eine Meſſe geſungen hat in Erfurth, iſt der ganze Rath allemal dazu gegangen; und hat auch allewege ein Schock Wappener mit huͤbſchen Harniſch gehabt, die ihn begleitet haben!*).— Noch glaͤnzender war ſein Empfang in dem brandenburgiſchen Sprengel zu Zerbſt, welche Stadt er auf feiner Reife von Wittenberg nach Magdeburg am 19. Januar 1503 beruͤhrte. Der Fuͤrſt Magnus von Anhalt ritt ihm von Zerbſt aus mit 60 oder mehr Rittern Uber Luſar hinaus bis an die Berge des Dorfes Stretz entgegen und bewillkommte ihn mit einer von ihm ſelbſt verfaßten lateiniſchen Rede. Naͤher bei der Stadt zog ihm die geſammte Geiſtlichkeit und das ganze Volk in Feierkleidern unter Vortragung ihrer Reliquien entgegen, und der Dekan des Domſtifts begruͤßte ihn mit ſchuldiger Ehr⸗— furcht im Namen der Geiſtlichkeit und des Volks. Hierauf um gaben ihn hundert Gewappnete mit Hellebarden, vom Magiſtrat dazu angeordnet, in deren Mitte der Legat und der Fuͤrſt in die Stadt einzogen. Von den Waͤllen donnerte das Geſchuͤtz und in den Straßen brannten Freudenfeuer, in der Kirche, wohin der Zug ging, wurde das Tedeum geſungen). Von Zerbſt zog der
dendo inter regem Daniae et Lubecenses pacem et concordiam faciendo- dissensiones sustulit. Löſchers Reformalionsalten J. 8.
*) Unter den Studirenden war auch Luther.
**) Ueberlieferung zur vaterländiſchen Geſchichte alter und neuer Zeiten Zeiten, von Erhard 3. 6.
***) In Beckmanns Hiſtorie von Anhalt, VI. 13, wo dieſe Beſchrei