oder denſelben mag und ſoll fein churfuͤrſtlich Gnaden handeln, und nach Ausſchreiben bebſtlicher Heyligkeit und Kayſerlicher Majeſtaͤt Mandat und Decret fortfahren. Dieweil auch von wegen der Geiſtlichkeit an allen Oertern mit Beſchwer angetra gen, daß fie von denen ihenen, die inen ſchuldigk über vielfältig, und Churfuͤrſtlicher Gnaden ernſtlich Schreiben und Gebott, keine Bezahlung ihrer Zins und Pecht bekommen mögen, hat ſein churfuͤrſtlich Gnaden geordnet, und bevohlen, den Geiſtlichen, lawt irer Siegel und Brieue, oder Vertragen, oder auch einen langen Beſitz, Poſſeßion und Gebrauch, die nach vermoͤge der recht gnugſam ſeyn, Bezahlung zu thun, wo aber ſich die Schul diger dagegen mutwillig ſetzen, auch des Bannes nicht achten wuͤrden, und doch zu bezahlen haben, ſoll man dieſelben darumb pfenden, darzu auch ein iglicher Rath und Richter uff Anſuchen der Geiſtlichen verhelfen ſoll. Und ſo ſie auch der Pfandung nicht achten, und die binnen 6 Wochen nicht wieder loͤſen würden, und alſo die Gerichte mutwillig und frevelich verachten, ßo ſoll man dieſelbigen, ßo man den Mutwillen an inen ſpuͤrt, und zu bezalen haben, in Gehorſam nehmen, und ſie darein geen laſſen, damit Frevel und Mutwille geſteuert, und Gehorſam erhalten werd. Wo aber einer oder mehr, Armuth halben, nicht zu be— zahlen hetten, mit denen werden die Geiſtlichen, die deſſelben Vermoͤgen wohl wiſſen koͤnnen, on Zweifel Geduld und chriſtlich Mitleiden mit in haben. Was aber die von Adel und ihre Pauren und Unterthanen den Geiſtlichen ſchuldig ſeyn, ſollen ſie gleicherweiß, dieſelben Zinß und Pecht, laut Brief und Siegel, oder Vortregen, oder auch einen langen Gebrauch, Beſitz und Poſſeßion, der nach Vermoͤge der Recht gnugſam iſt, Bezalung thun, bey Vermeidung der Pfendung, die unverzogentlich off Anſuchen durch die Amtlewt, oder Landreyter ſoll verholfen wer den. Demnach begehren wir mit ſonderm Ernſt, ihr wollet ſol cher bewilligten Aufſatzung, wie obſtehet, allenthalben mit den ewren nachſezen und Folge thun, verlaſſen wir uns ernſtlich zu geſchehen.
Datum Coͤlln an der Sprew, am Donnerſtage nach Viſita tionis Marie Anno 1527.
*) Pauli allgem. preuß. Staatgeſch. II. 528.