men wurde um weniges zu Gunſten der Nikolaikirche geſchmä lert. Durch die Kirchenviſitatoren wurden die Nonnen berech tigt, das Kloſter zu verlaſſen, doch machte keine von dieſer Be rechtigung Gebrauch. 1552 befanden ſich noch 18 Nonnen in dem Kloſter, 1558 trat daſſelbe alle ſeine Einkünfte, Dörfer, Wälder, Wieſen u. ſ. w. dem Kurfuͤrſten ab und wurde dage gen durch jährliche reichliche Lieferungen entſchaͤdigt. Als die Kloſterjungfrauen allmaͤhlig ausſtarben, wurden die Lieferungen nicht verringert, und die letzte von ihnen, die eine Reihe von Jahren allein uͤbrig war und erſt 1597 farb, erhielt noch eben ſo viel, wie fruͤher alle. Bald nach dieſer Saͤculariſation bes ſtellte der Kurfuͤrſt zum Verwalter oder Vogt des Kloſters un— gefahr mit denſelben Gerechtſamen, welche früher der Probſt ge habt, Caspar von Klitzing, doch iſt von der ſpaͤtern Geſchichte des Kloſters wenig bekannt und jetzt findet ſich keine Spur der Klo— ſtergebaude mehr vor. Die Kalandsbruͤderſchaft, welche in Span dau ſehr beguͤtert war, wurde gewiß bei Einführung der Kirchenverbeſſerung, wenn nicht ſchon 1536, wie aus einem in die ſem Jahre aufgenommenen Inventarium der Einkünfte und des baaren Geldes zu ſchließen ſein moͤchte, aufgehoben. 1544 gin
gen einige Kalandsguͤter an die Hauptpfarrkirche über, Die
Schule zu Spandau ſcheint in katholiſcher Zeit in beſſerem Stande geweſen zu ſein, als in den meiſten andern maärkiſchen Städten, denn es werden bei derſelben außer dem Meiſter und dem Baccalaureus 1497 auch Collaboratoren erwaͤhnt.
In Potsdam, welches damals noch ein unbedeutendes
Städtchen war, werden als erſte evangeliſche Prediger an der Katharinenkirche, welche auf dem Platze ſtand, wo 1724 die heutige Nikolaikirche erbaut wurde, und welche in jener Zeit die einzige Kirche war, Sebaſtian Faber und Andreas Senß genannt.
Specielle Nachrichten uͤber die Kirchenverbeſſerung ſind nicht vorhanden. Wegen des Patronatsrechts wurde 1541 folgendes im Viſitationsabſchiede feſtgeſetzt:„Nachdem die Collation dieſer Pfarre unſerm anaͤdigſten Herrn gebuͤrt, ſoll die nachmals bei S. Churf. Gnaden bleiben, und S. Churf. Gnaden in Abgang
oder Reſignation eines Pfarrers allewege um die Praͤſentation
und Collation eines andern Pfarrers gebuͤhrlich erſucht werden.“