Druckschrift 
Geschichte der Reformation in der Mark Brandenburg / Adolph Müller
Entstehung
Seite
275
Einzelbild herunterladen

275

Ueber das Kloſter Lehnin bei Brandenburg berichtet Ange­lus in ſeinen maͤrkiſchen Annalen:Umb das Feſt St. Eliſa beth(1542) find die Mönche aus dem Kloſter Lehnin hinwegge­zogen, nachdem ſie, bis auf dieſe Zeit, in die dreihundert zwei und ſechzig jahr darinnen gewohnet und ihr weſen gehabt. Dar rauff den gedachtes Kloſter von Churfuͤrſtlichen Haͤuptleuten biß hierher iſt regieret worden. Und iſt der erſte Hauptmann darin geweſen Michael Happe, der andere Heinrich von Staupitz, ein Kriegßoberſter.

Die Stadt Saarmund hatte ſchon 1537 einen evangeli ſchen Prediger, Bartholomaͤus Hanzko aus Luͤbben, einen eifri­gen und wohl etwas unbeſonnenen Theologen, der von der Kan: zel aus mit ſolcher Heftigkeit wider den Bruder des Kurfuͤrſten Joachims J., den Erzbiſchof Albrecht von Mainz, ſprach, daß er daruͤber zu Saarmund ins Gefaͤngniß gebracht wurde. 34 Wo­chen brachte er darin zu, als es ihm im Dezember 1537 gelang, zu entkommen. Er begab ſich nach Wittenberg, um von Luthern ſich Raths zu erholen, und ſchrieb darauf an den Landvogt zu Luͤbben um Aufnahme und Sicherheit in ſeiner Heimath. Die: ſer geſtand ihm aber dies nicht zu. Wohin ſich Hanzko weiter gewendet, iſt nicht bekannt, doch fiel er noch vor Ende des Win- ters ſeinen Gegnern wieder in die Haͤnde, und wurde nach der biſchoͤflichen Reſidenz Zieſar zum zweitenmal ins Gefaͤngniß ge­bracht. Nach halbjaͤhrigem Drangſale gelang es ihm auch von hier zu entfliehen, und obwohl der Biſchof von Brandenburg, wie auch die kurfuͤrſtlichen Raͤthe ſich alle Mühe gaben, ſeiner wieder habhaft zu werden, bewahrte er diesmal doch ſeine Frei­heit. Die Anſichten uͤber ihn muͤſſen ſich ſpaͤter am kurfuͤrſtlichen Hofe geaͤndert haben, denn im Jahre 1539 war die Rede davon, daß er in ſein Pfarramt zu Saarmund wieder eingeſetzt werden ſollte. Er ſtarb indeß in dieſer Zeit eines fruͤhen Todes zu Luͤbben.

Auf Treuenbriezen muß die Nähe Wittenbergs in reli gidſer Beziehung ſchon früh influirt haben, denn bereits 1537 wird ein evangeliſcher Prediger, Mag. Johann Boͤhme, von Lu: ther empfohlen, aus Wittenberg hierher geſchickt. Bei der Kir chenviſitation zu Anfang des Juni 1541 wurde das Patronats­