Schritt zur Begründung der monarchiſchen Macht in ſeinem Lande that, und wie er durch Pietaͤt gegen Kirche und Reich beſtimmt, ſich den Beſtrebungen der Reformatoren als Zerſtoͤrern des beſtehenden Kirchen- und Reichsverbandes eifrigſt widerſetzte. Derſelbe Beweggrund iſt es, der Joachims II. oͤffentliche Hand⸗) lungen bedingt. In der Beziehung zum Papſt und in den kirchlichen Angelegenheiten den Grundſaͤtzen feines Vaters ſcheinbar untreu, hat er dennoch auch hierbei dies Familienbewußtſein in Wahrheit keinesweges verlaͤugnet, ſondern nur in anderer den Forderungen der Zeit mehr gemäßer Weiſe geltend gemacht. Es iſt die Reinheit ſeines Willens, der Trieb, die Wohl fahrt Aller zu fördern, das Bewußtſein eigener und fremder Würde, das Walten des Geiſtes Gottes in ihm, was ihm Sicherheit und Energie in feinem Thun gibt, was ihn überall nicht allein das Recht des Andern anerkennen und achten, ſondern auch ſein Recht und ſeine Wuͤrde, als von Gott verliehen, treu bewahren und kräftig behaupten laßt, vermoͤge deſſen er die Reformation in ſeinem Lande ſo weiſe und gruͤndlich beginnt und d durchfuͤhrt, die kirchliche Gemeinſchaft in der Mark zu einer evangeliſchen Landeskirche zu geſtalten, und in den verwirrten Verhaͤltniſſen P ſeiner Zeit, in der ſchwierigen S Stellung zu Kaiſer und Reich 2 ſtets die rechte Haltung zu finden weiß.
Nur wenn man dieſen Geſichtspunkt bei Beurtheilung des Characters dieſes Kurfuͤrſten und ſeiner naͤchſten Nachfolger feſthält, iſt es mög! lich, wie die Einfuͤhrung ſo beſonders die Vollen|
ö dung der Reformation in der Mark Brandenburg in ihrem We
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H ſen und in ihrer Vortrefflichkeit recht zu verſtehen, indem in j keinem Lande mehr als in der Mark die Art und der Gang der
sherrn bedingt iſt. Es ſind achims II. allgemeine Ge
Kirchenverbeſſerung durch den Lande . zwei Beziehungen, in denen ſich Jo . rechtigkeitsliebe im,. der Reformation in ſegensreichen . Folgen wirkſam äußert, einerſeits feine Stellung als Kurfuͤrſt zu
. Kaiſer und Reich, andererſeits ſein Verhalten als Landesherr ſo wohl zur untergehenden paͤpſtlichen, als zur neu ſich geſtaltenden ({ evangeliſchen Kirchenverfaſſung ſeines Landes.
In feinem Verhaͤltniſſe als Kurfuͤrſt des deutſchen Reiches
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iſt es ſtets das Beſtreben, die politiſche und kirchliche Ordnung