en. Er ſelbſt enthielt ſich aller perſoͤnlichen Theilnahme an der . des Krieges, ohne ſich durch die Unzufriedenheit, welche eide Partheien deshalb zeigten, irren zu laſſen, indem er, ſelbſt als ſchon der Krieg im Gange war, immer noch darauf dachte, die Verſoͤhnung der Gegner zu bewirken und dem im Innerſten aufgeregten und zerfallener Deutfchl and Frieden und Ordnung wiederzugeben. Der Kurfuͤrſt Johann Fried drich eilte auf die Kund von der Beſetzung ſeines Landes noch am Ende des Jahres 1545 nach Sachfen zurück, trieb gluͤcklich den Herzog Moritz und deſſen Verbuͤndete aus ſeinen Staaten und bedrohte ſelbſt Brandenburg. Da zog der Kaiſer, von ſeinem Bruder Ferdinand bes
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gleitet, durch Böhmen heran, ſchlug auf der Lochauer Haide bei Muͤhlberg 1547 die kur ſächſiſchen Truppen, nahm den Kurfuͤrſten gefangen, und brachte bis zum 18. Mai auch Wittenberg zur Uebergabe.
Was Joachim II. vorausgeſehen und gefuͤrchtet, war ge— ſchehen: die politiſche Macht der Proteſtanten war für lange Zeit. und des Kaiſers nun unumſchraͤnkte Gewalt dem Reiche und dem evangel tischen Glauben gleich gefährlich geworden; jetzt 1 ſich, was das Reich wie die Evangeliſchen an dem Kurfuͤrſten von Brandenburg hatten. Bisher dem Kaiſer gegen die eignen Glaubensgenoſſen zugethan, weil dieſe die fuͤr das Wohl des Ganzen nothwendige Autorität des Kaiſels verletzten, trat er nun, da dieſer ſeine Schranken uͤberſchritt, und in man— cherlei Weiſe die Rechte der evangeliſchen Fuͤrſten und die Selbſt— ſtaͤndigkeit des Reichs bedrohte, als kraͤftiger Beſchuͤtzer der Beeintraͤchtigten ruͤckſichtslos und ohne Furcht auf. Sobald er den Ausgang der Muͤhlberger Schlacht erfahren, eilt er in das kai— ſerliche Lager vor Wittenberg, raͤth den Beſiegten zu Gehorſam und Ergebung, mahnt aber zugleich den Kaiſer ernſt und ein— dringlich zu Milde und Mäßigung, erinnert ihn, daß es Kur ſachſen ſei, dem er die Krone Deutſchlands zu verdanken habe, und bittet, die ganze Angelegenheit von dem Reiche, nicht aber durch die kaiſerlichen Raͤthe entſcheiden zu laſſen.) Er wirkt
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dazu mit, daß dem Kurfuͤrſten Johann Friedrich die ſchon ver
2) Helwing, Geſchichte des brandenburgiſchen Staats, J. 2. 633.
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